23.04.2024 14:34:02 - dpa-AFX: ROUNDUP: Netz der Apotheken dünnt weiter aus

POTSDAM (dpa-AFX) - Das Netz der Apotheken in Deutschland dünnt weiter aus.
Ende März gab es bundesweit noch 17 429 Apotheken, wie aus Daten der
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände von Dienstag hervorgeht. Seit Ende
vergangenen Jahres waren es damit weitere 142 Standorte weniger - und der
Rückgang in diesem Quartal war stärker als im ersten Quartal 2023 mit einem
Minus von damals 129 Apotheken. Erfasst werden jeweils Hauptapotheken und
Filialen, von denen bis zu drei betrieben werden können. Die Branche forderte
wegen einer angespannten Finanzlage vieler Apotheken erneut lange ausgebliebene
Honorar-Anhebungen.

Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann, sprach mit Blick auf die Apothekenzahlen von einem "alarmierenden Zeichen". Wenn man
das erste Quartal auf das Gesamtjahr hochrechne, sei es sehr wahrscheinlich,
dass 2024 mehr als 500 Apotheken verloren gingen. Weniger Apotheken bedeuteten
eine schlechtere Versorgung nicht nur auf dem Land, sondern auch in Wohngebieten
großer Städte. "Diesen Abwärtstrend müssen wir dringend stoppen", sagte Hubmann
der Deutschen Presse-Agentur.

Der Branchenumsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 66,4 Milliarden Euro ohne Mehrwertsteuer nach 64,2 Milliarden Euro im Vorjahr, wie es in einem
aktuellen Wirtschaftsbericht hieß. Knapp 84 Prozent kamen aus dem Verkauf
rezeptpflichtiger Arzneimittel. Eine durchschnittliche Apotheke kam auf 3,4
Millionen Euro Umsatz. Das Betriebsergebnis vor Steuern und Altersvorsorge ging
demnach im Schnitt auf 148 000 Euro zurück, nachdem es 2022 noch 160 000 Euro
gewesen waren. Hintergrund seien hohe Personal- und Sachkosten, hieß es zur
Erläuterung.

Die Apotheken bräuchten jetzt spürbare wirtschaftliche Verbesserungen,
forderte Hubmann: "Es ist allerhöchste Zeit für ein Soforthilfepaket." Nötig
seien auch mehr Handlungsfreiheit in einigen Bereichen und weniger Bürokratie.
Die wirtschaftliche Situation lasse Investitionen etwa in größere Räume mit
gesonderten Bereichen für Telemedizin oder Impfungen aktuell nicht zu.

Die Zahl der Arbeitsplätze in den Apotheken ging den Angaben zufolge im
Vergleich zu 2022 um 2400 auf 159 000 zurück. Der Frauenanteil unter allen
Beschäftigten lag bei 88 Prozent./sam/DP/mis
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