23.04.2024 13:22:34 - dpa-AFX: ROUNDUP: Munich Re verdient deutlich mehr als gedacht - Aktie in Dax-Spitze

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Geringe Großschäden und gute Finanzgeschäfte haben dem
weltgrößten Rückversicherer Munich Re einen glänzenden Start ins
Jahr beschert. Im ersten Quartal verdiente der Münchner Konzern rund 2,1
Milliarden Euro - und damit mehr als 40 Prozent des angepeilten Jahresgewinns
von 5 Milliarden Euro. Vorstandschef Joachim Wenning hält jetzt für
wahrscheinlicher, dass der Konzern seine für 2024 angepeilte Marke übertrifft,
wie die Munich Re überraschend am Dienstag in München mitteilte. An der Börse
kamen die Nachrichten gut an.

Die Munich-Re-Aktie legte nach den Neuigkeiten um rund zwei Prozent auf
426,70 Euro zu und gehörte damit zu den stärksten Titeln im Dax .
Seit dem Jahreswechsel hat das Papier rund 14 Prozent gewonnen - in den
vergangenen fünf Jahren sogar mehr als 90 Prozent. Das im März erreichte
Rekordhoch von 454,10 Euro ist jedoch wieder ein Stück entfernt.

Im ersten Quartal lief es für die Munich Re im Kerngeschäft mit großen
Risiken ebenso gut wie bei der Kapitalanlage. Mit 2,1 Milliarden Euro lag ihr
Gewinn nach vorläufigen Zahlen fast zwei Drittel höher als ein Jahr zuvor und
übertraf die Erwartungen von Branchenexperten deutlich. Vom Konzern selbst
befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit knapp 1,5 Milliarden Euro
gerechnet.

Dass es besser lief, lag nicht zuletzt am Kerngeschäft mit großen Risiken:
In der Schaden- und Unfall-Rückversicherung zehrten Schäden, Verwaltung und
Vertrieb im ersten Quartal nur 75 Prozent des Umsatzes auf. Die Munich Re
erklärte dies vor allem mit einer unterdurchschnittlichen Belastung durch
Großschäden. So hatte die Quote im ersten Quartal 2023 mit 86,5 Prozent deutlich
höher gelegen. Analysten hatten diesmal gut 79 Prozent erwartet.

Die großen Rückversicherer wie Munich Re, Swiss Re und
Hannover Rück hatten in den vergangenen Jahren teils kräftig an
der Preisschraube gedreht. Erstversicherer wie Allianz und Generali
müssen seither deutlich mehr dafür bezahlen, um Teile ihrer
Risiken bei den Rückversicherern abzuladen.

Unterdessen lief es für die Munich Re auch in der Rückversicherung
Leben/Gesundheit im ersten Quartal deutlich besser: Das versicherungstechnische
Gesamtergebnis der Sparte legte im Jahresvergleich von 320 Millionen auf etwa
600 Millionen Euro zu. Die Erstversicherungstochter Ergo warf mit etwa 300
Millionen Euro ebenfalls mehr Gewinn ab als im Vorjahreszeitraum.

Zudem sprudelte das Geschäft mit Kapitalanlagen: Die Munich Re erzielte dort nach eigenen Angaben eine Rendite von 3,8 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie bei
3 Prozent gelegen. Hinzu kamen diesmal positive Währungseffekte.

Dass Munich-Re-Chef Wenning sein Gewinnziel trotz des starken Jahresstarts
nicht anhebt, sollte Anleger kaum überraschen. Die Munich Re wartet mit solchen
Anpassungen meist bis zum Sommer oder gar bis zum Herbst. Denn Naturkatastrophen
und andere Großschäden können Gewinne aus den ersten Quartalen schnell wieder
aufzehren. Allerdings waren Analysten schon vor der Eckdaten zum ersten Quartal
optimistischer als der Vorstand: Im Schnitt hatten sie einen Jahresgewinn von
etwa 5,1 Milliarden Euro auf dem Zettel.

Auf die endgültigen Quartalszahlen und weitere Aussagen müssen Anleger noch
rund zwei Wochen warten: Die Veröffentlichung ist weiterhin für den 8. Mai
geplant./stw/mne/stk
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