19.04.2024 20:55:25 - dpa-AFX: POLITIK: AfD-Politiker Bystron weist neue Vorwürfe zurück

BERLIN (dpa-AFX) - In der Affäre um eine prorussische
Desinformationskampagne und mögliche verdeckte Zahlungen aus Russland hat der
AfD-Politiker Petr Bystron neue Vorwürfe zurückgewiesen. "Hier wird lediglich
versucht, alten Kaffee nochmal aufzubrühen, um die Kampagne gegen die AfD bis
zur EU-Wahl in den Medien halten zu können", teilte Bystron am Freitag der
Deutschen Presse-Agentur mit. Die "Zeit" hatte zuvor berichtet, tschechische
Behörden hätten erstmals Audiomitschnitte präsentiert, wonach in einem Auto 20
000 Euro in bar übergeben worden sein sollen. Deutsche Sicherheitsbehörden
sollen zu dem Vorgang aus Tschechien allerdings bislang nur Informationen in
schriftlicher Form erhalten haben.

Russisch gesteuerte Netzwerke versuchen nach Informationen belgischer
Geheimdienste, prorussischen Kandidaten zu Erfolgen bei der kommenden Europawahl
zu verhelfen. Ende März hatte Tschechien nach Geheimdienstermittlungen die
prorussische Internetplattform "Voice of Europe" (VoE) auf die nationale
Sanktionsliste gesetzt. Die Internetseite sei Teil einer russischen
Einflussoperation, deren Ziel es sei, die territoriale Unversehrtheit,
Souveränität und Freiheit der Ukraine infrage zu stellen. Auf dem Portal waren
unter anderem Interviews mit dem AfD-Politiker Bystron und seinem Parteikollegen
Maximilian Krah erschienen. Die tschechische Zeitung "Denik N" hatte berichtet,
Bystron habe möglicherweise auch Geld entgegengenommen. Der
AfD-Bundestagsabgeordnete hat das mehrfach zurückgewiesen.

Nun berichtete die "Zeit" unter Berufung auf gemeinsame Recherchen mit
"Denik N" und dem ARD-Magazin "Kontraste", der tschechische Inlandsgeheimdienst
habe in der Affäre um mutmaßliches Sponsoring verschiedener westlicher Politiker
durch ein pro-russisches Netzwerk erstmals Belege vorgelegt. Die neuen Indizien
belasteten Bystron. Demnach seien vergangene Woche mehreren tschechischen
Abgeordneten Mitschnitte abgehörter Gespräche vorgespielt worden. Im Mittelpunkt
des Geschehens stehe Bystron. Es handelt sich demnach unter anderem um
Überwachungsmaterial aus den Prager Büroräumen von "VoE".

Bystron teilte auf die Frage, was er zu in dem Bericht erwähnten
Geheimdienstinformationen sage, wonach bei einer abgehörten Begegnung von ihm
mit einem pro-russischen Aktivisten 20 000 Euro übergeben worden sein sollen,
weiter mit, er habe sich sowohl zu dem Fall "Voice of Europe" wie auch zu den
angeblichen Geldübergaben bereits mehrfach ausführlich geäußert. Es gebe keinen
Grund, durch Wiederholung dieser Aussagen das Spiel des Gegners
mitzuspielen./hme/DP/he

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