19.04.2024 12:21:56 - dpa-AFX: Aktien Frankfurt: Verluste - Anleger sorgen sich um Nahen Osten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben den
mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran recht gut weggesteckt. Der Leitindex
Dax war im frühen Handel am Freitag noch um mehr als ein Prozent
abgesackt, erholte sich aber im Handelsverlauf etwas. Am Mittag stand das
Börsenbarometer noch 0,63 Prozent im Minus bei 17 725,53 Punkte. Damit steuert
der Dax aber gleichwohl auf seinen dritten Wochenverlust in Folge zu.

Von seinem Rekordhoch Anfang des Monats bei 18 567 Punkten hat der Dax
mittlerweile etwa 4,5 Prozent korrigiert. Zudem wurde die
50-Tage-Durchschnittslinie als Unterstützung nach unten durchbrochen. Diese
Linie gilt als Maßstab für den mittelfristigen Trend.

Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 0,99 Prozent auf 25
930,96 Zähler. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Euroregion,
büßte 0,3 Prozent ein.

Israel hat nach übereinstimmenden US-Medienberichten den Iran angegriffen.
Die Sender CNN, ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien beriefen sich
dabei auf US-Regierungsvertreter. Demnach hat Israel in der Nacht zum Freitag
eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Eine oder mehrere israelische
Raketen hätten ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es
zunächst nicht. Israel sowie das US-Verteidigungsministerium haben sich bislang
nicht geäußert.

Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche
Nachrichtenagentur Irna. Es beruhigte die Anleger Börsianern zufolge ein Stück
weit, dass der Iran so versuche, die Vorfälle herunterzuspielen. Israel hat mit
dem mutmaßlichen Luftschlag im Iran einem US-Medienbericht zufolge Teheran
zeigen wollen, dass es innerhalb des Landes angreifen kann.

"Die Investoren zeigen derzeit doch etwas Nervosität in Anbetracht der Lage
im Nahen Osten und dessen Auswirkungen auf die Energieträgermärkte", schrieb
Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Das Inflationsthema wird dem Fachmann zufolge
dadurch zusätzlich angeheizt und eine baldige, von Anlegern erhoffte Zinssenkung
in den USA weiter nach hinten verschoben.

Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG ergänzte: "Bereits seit
Ostern halten sich die Anleger von den Börsen fern". Die jüngste Eskalation im
Nahen Osten mache es Dax & Co nicht einfacher. Die derzeitige Korrektur nehme
aktuell Fahrt auf. In den USA signalisiere vor allem das "Angstbarometer" VIX
seit über einer Woche eine spürbare Zunahme des Risikos. "Und Verunsicherung
mögen die Anleger bekanntlich nicht." Der VIX ist der Volatilitätsindex auf den
breit angelegen S&P 500 und misst die Schwankungsintensität an
den Aktienbörsen.

Unter den Einzelwerten überwogen zum Wochenschluss die Verlierer. So büßten
die Vorzugsaktien von Sartorius nach ihrem Kursrutsch am Vortag
nun am Dax-Ende 3,7 Prozent ein. Der Pharma- und Laborzulieferer hatte die
Anleger am Donnerstag mit schwachen Zahlen für das erste Quartal schockiert.

Die Papiere von Befesa waren mit einem Minus von 5,6 Prozent
das Schlusslicht im MDax. Die US-Bank Morgan Stanley hatte sich skeptisch zu den
Anteilsscheinen des Industrie-Recyclers geäußert. Der Experte Sandeep Peety
schrieb, die ambitionierten Wachstumspläne in China, Europa und den USA schienen
eine harte Aufgabe zu werden.

Im Nebenwerteindex SDax hatte die Anteilsscheine von Süss Microtec
mit einem Plus von 4,6 Prozent die Nase vorn. Die Investmentbank
Stifel hatte die Aktien des Ausrüsters der Halbleiterbranche zum Kauf empfohlen.
Die Eckdaten zum ersten Quartal seien beeindruckend gewesen, hieß es./la/nas

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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