15.04.2024 20:05:06 - dpa-AFX: ProSiebenSat.1 steigert Umsatz zum Jahresbeginn überraschend stark

UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1
ist dank einer Erholung der TV-Werbemärkte überraschend gut ins neue Jahr
gestartet. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund sechs
Prozent auf 867 Millionen Euro, wie das im SDax notierte
Unternehmen am Montagabend in Unterföhring mitteilte. Damit entwickelten sich
die Geschäfte besser als von Analysten im Schnitt erwartet. Dabei profitierte
ProSiebenSat.1 vor allem vom Streamingdienst Joyn sowie dem deutlich kleineren
E-Commerce-Segment, das profitabel gewachsen sei.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (Ebitda) legte um gut ein Drittel auf 72 Millionen Euro zu. Der
bereinigte Konzernüberschuss stieg auf 8 Millionen Euro nach einem Verlust von
15 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Die Jahresprognose eines Gesamterlöses von 3,8 bis 4,1 Milliarden Euro bei
einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 525 bis 625
Millionen Euro behielt der Vorstand bei. Die vollständigen Zahlen will der
Vorstand am 14. Mai vorlegen.

Bei Anlegern kamen die Neuigkeiten gut an. Die ProSiebenSat.1-Aktie legte
auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um ein Prozent zu.

Nach neuesten Angaben hat der Konzern zuletzt insgesamt mehr als 500
Vollzeitstellen gestrichen und die jährlichen Kosten um 100 Millionen Euro
brutto gesenkt. Auch mittelfristig will Konzernchef Bert Habets weiter die
Kosten senken und zieht dafür auch einen weiteren Personalabbau in Betracht.

Mit Spannung wird unterdessen die Abstimmung der ProSiebenSat.1-Aktionäre
über die Aufspaltung des Medienkonzerns in zwei börsennotierte Unternehmen auf
der Hauptversammlung am 30. April erwartet. Der Großaktionär MediaForEurope
(MFE) will das Kerngeschäft TV und Streaming von den Randaktivitäten wie der
Online-Parfümerie Flaconi, den Vergleichsportalen Verivox und
Billiger-Mietwagen.de und der Partnerbörse ParshipMeet trennen.

Skeptiker vermuteten, dass sich die Italiener damit schneller und günstiger
die lukrative Fernseh-Sparte einverleiben wollen, ohne die für sie
uninteressanten Restaktivitäten mitkaufen zu müssen. Die Mailänder hatten in der
Vergangenheit immer wieder gefordert, dass ProSiebenSat.1 diese veräußern solle,
um "Mehrwert" zu schaffen. MFE hält fast 30 Prozent an ProSiebenSat.1./ngu/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
PROSIEBENSAT.1 NA O.N. PSM777 Frankfurt 7,510 29.04.24 17:20:01 +0,205 +2,81% 7,480 7,500 7,365 7,305

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH