08.04.2024 15:34:34 - dpa-AFX: Enormer Zuwachs bei Konzerten - Gema erlebt erfolgreichstes Jahr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Ein enormer Zuwachs im Konzert- und
Veranstaltungsgeschäft hat der Musikverwertungsgesellschaft Gema 2023 ihr
bislang erfolgreichstes Jahr beschert. Mehr als eine Milliarde Euro sollen an
die Rechteinhaberinnen und -inhaber ausgeschüttet werden.

"Der Veranstaltungsmarkt hat sich erholt, Konzerte boomen, und Musikgenuss
steht hoch im Kurs", teilte die Gema am Montag in München mit. Dies spiegele
sich in den Zahlen wider. Weltweit würden in diesem Jahr 1,082 Milliarden Euro
ausgeschüttet, nach 1,009 Milliarden im Vorjahr.

Die Gema habe ihre Gesamterträge 2023 um 99 Millionen Euro auf 1,277
Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr steigern können, was vor allem an den
Zuwächsen im Konzert- und Veranstaltungsgeschäft liege. Die Corona-Maßnahmen
waren 2023 vollständig entfallen, Veranstaltungen konnten ohne Einschränkungen
stattfinden. "Konzerte und Festivals lagen im vergangenen Jahr sehr im Trend und
die gestiegenen Ticketpreise wirken sich auch auf die Lizenzeinnahmen steigernd
aus", teilte eine Sprecherin mit.

Auch die Lizenzierung im Bereich der Hintergrundmusik bringe wieder einen
Zugewinn, beispielsweise in Bars, Restaurants, Diskotheken und
Friseurgeschäften. Zudem haben sich die Erträge durch Online-Musiknutzung,
insbesondere durch neue Vertragsabschlüsse im Bereiche Video-on-Demand positiv
entwickelt.

Gema: Audio-Streaming hat globalen Musikmarkt grundlegend verändert

Doch aus Sicht der Gema ist nicht alles Gold, was glänzt: So habe
Audio-Streaming den globalen Musikmarkt grundlegend verändert. "Mit einem
Zuwachs von fast zehn Prozent im vergangenen Jahr ist es das am stärksten
wachsende Segment in der Musikindustrie und generiert mittlerweile den größten
Anteil an Brancheneinnahmen", hieß es. Von dieser Entwicklung profitierten die
rund 94 000 Mitglieder der Gema jedoch nicht.

Die Gema werde sich daher in den Verhandlungen mit den digitalen
Musikplattformen und gegenüber der Politik weiter für eine faire Beteiligung an
den Erlösen aus der digitalen Musiknutzung einsetzen. Dies gelte auch für den
Aufschwung der generativen Künstlichen Intelligenz (KI), deren Hilfe im
kreativen Prozess zunehmend Anwendung finde.

"Der globale KI-Musikmarkt bietet ein enormes wirtschaftliches Potenzial",
erläuterte Gema-Chef Tobias Holzmüller. Die Verwendung musikalischer Werke müsse
deshalb urheberrechtlich abgesichert und entsprechend vergütet werden. Es dürfe
"nicht vergessen werden, dass die Werke der Urheberinnen und Urheber die
Grundlage für diese neue Kreativität bilden".

Anteil der Abgaben für Musik Weihnachtsmärkten nur gering

Ende vergangenen Jahres hatten Abgaben für Musik auf Weihnachtsmärkten für
Debatten gesorgt. Die Veranstalter klagten über deutlich gestiegene Abgaben -
obwohl sich die Tarife nicht verteuert hatten.

Nur 2,4 Millionen Euro der Gesamterträge von 1,277 Milliarden Euro seien
durch die Lizenzierung von öffentlicher Musik aller Weihnachtsmärkte
zusammengekommen, hieß es nun bei der Gema. "Hierbei betonen wir noch einmal:
Für die Musiknutzung im Freien, wie etwa auf Stadtfesten oder Weihnachtsmärkten,
wurden im Jahr 2022 keine Tarife erhöht."

Die Weihnachtsmärkte seien 2023 äquivalent zu 2022 lizenziert worden. In den wenigen Fällen, in denen es etwa wegen größerer Veranstaltungsflächen zu
gesteigerten Rechnungsbeträgen gekommen sei, habe die Gema Kulanzregelungen
gewährt.

Die Gema vertritt in Deutschland als Autorengesellschaft die Urheberrechte
von über 94 000 Rechteinhabern wie Komponisten, Textdichtern und Musikverlage
sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern weltweit. Sie schüttet die
Einnahmen an sie aus, wenn urheberrechtlich geschützte Lieder gespielt werden.
Musikstücke, deren Urheber seit mindestens 70 Jahren tot sind, sind dagegen
lizenzfrei./eri/DP/ngu
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