BERLIN (dpa-AFX) - Franz Kafka hatte gegen Fußball keine Chance: Die
anspruchsvolle ARD-Dramaserie "Kafka" zum 100. Todestag des Schriftstellers ist
bei der linearen Ausstrahlung am Dienstagabend völlig untergegangen. Gerade
einmal 2,04 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer (7,5 Prozent) schalteten ab
20.15 Uhr im Ersten ein. Bis zur dritten Episode, die um 22.30 Uhr endete,
halbierte sich dieser Wert auf 1,00 Millionen (4,0 Prozent). Zum Vergleich: Auf
demselben Sendeplatz erreichen ARD-Serien wie "In aller Freundschaft" für
gewöhnlich um die vier Millionen. Allerdings war die Serie mit Joel Basman als
Kafka, David Kross als Max Brod und Lia von Blarer als Felice Bauer schon seit
20. März in der Mediathek verfügbar.

Hinzu kam das undankbare Umfeld: Uneinholbar an der Spitze war an diesem
Abend der Fußball-Klassiker Deutschland-Niederlande, der auf RTL übertragen
wurde. Das 2:1 sahen nach Angaben des Kölner Senders im Schnitt 10,81 Millionen
Menschen (41,0 Prozent).

Am besten schlug sich da noch das ZDF mit romantischem Gegenprogramm: Das
Zweite zeigte das Liebesdrama "Inga Lindström: Geliebter Sven" und lockte damit
3,91 Millionen (14,1 Prozent) an. ZDFneo hatte den norddeutschen Thriller
"Ostfriesenangst" mit Julia Jentsch im Programm, das holten sich 1,19 Millionen
(4,3 Prozent) Krimifreunde ins Haus.

Kabel Eins setzte auf die amerikanische Actionkomödie "Beverly Hills Cop II" mit Eddie Murphy. Der Spielfilm aus dem Jahr 1987 lockte 810 000 Menschen (3,0
Prozent) an. Die US-Serie "The Irrational - Kriminell logisch" bei Sat.1 kam
ebenfalls auf 810 000 Zuschauer (2,9 Prozent). ProSieben strahlte die
Rankingshow "Darüber staunt die Welt - Die schrägsten Gaga-Geschichten" aus, das
wollten 580 000 Leute (2,2 Prozent) sehen.

Bei RTLzwei lief die Gesellschaftsreportage "Hartz Rot Gold - Armutskarte
Deutschland", damit verbrachten 560 000 Fans (2,1 Prozent) den Abend. Auf Vox
hatte die Datingshow "Herz an Bord - Frisch verliebt auf hoher See" 530 000
Zuschauerinnen und Zuschauer (2,0 Prozent)./bok/DP/jha