25.03.2024 05:15:03 - dpa-AFX: WDH/Finanzexperten erwarten nach Douglas weitere Börsengänge

(Wiederholung vom Wochenende)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Börsengang der Parfümeriekette Douglas
rechnen Experten damit, dass weitere Unternehmen in diesem Jahr
den Sprung aufs Parkett wagen. "Die Zeichen für ein Auftauen des Markts für
Börsengänge in Deutschland stehen gut", sagte Martin Steinbach, Partner bei der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, der Deutschen Presse-Agentur.
"Sofern die Märkte weiterhin stabil bleiben und sich positiv entwickeln, sehen
wir ein Potenzial von zehn bis zwölf Börsengängen deutscher Unternehmen."

Mit dem Panzerzulieferer Renk habe die Börse einen gelungenen Börsengang zu Jahresbeginn gesehen, sagte Steinbach. Schon 2023 hätten vier
deutsche Unternehmen zu den zehn größten Börsengängen in Europa gezählt und "ein
gutes Momentum" für dieses Jahr vorgelegt: der Schuhhersteller Birkenstock
, der Pharmaverpackungskonzern Schott Pharma, der
Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera und der
Internetdienstanbieter Ionos .

Am Donnerstag hatte Douglas an der Frankfurter Börse den Sprung aufs Parkett geschafft - wenn auch mühsam: Die Aktie, die ohnehin am unteren Ende der vorab
festgelegten Spanne angeboten wurde, verlor am ersten Handelstag gut elf
Prozent. Dagegen legte der Hautpflegekonzern Galderma am Freitag in der Schweiz
ein erfolgreiches Börsendebüt hin.

Höhenflug bietet gutes Umfeld

Die Börsengänge, im Kapitalmarktsprech IPO genannt, könnten weitere
Kandidaten in Deutschland ermutigen. "Wenn das konjunkturelle Umfeld es zulässt,
ist mit einer Erholung des IPO-Markts auf niedrigem Niveau ab dem zweiten
Quartal zu rechnen", schrieb Julian Schulze De la Cruz, Kapitalmarktrechtler bei
der Anwaltskanzlei Noerr.

Zumal das Umfeld nach langer Unsicherheit um die Inflation günstig ist - die Aktienmärkte eilten zuletzt von Rekord zu Rekord. Zu den Kandidaten für
Börsengänge in Deutschland zählt die Oldenburgische Landesbank, die sich selbst
für den Gang aufs Parkett gerüstet sieht. Der Vorstand des Fernbus- und
Bahnbetreibers Flix bezeichnete einen Börsengang im Februar als "Option",
während die Finanzinvestoren Bain und Cinven beim hessischen Pharmakonzern Stada
den Ausstieg prüfen. Die Gespräche über einen milliardenschweren Verkauf oder
Börsengang gelten als fortgeschritten. Als Kandidat gehandelt wurde auch der
Tankkarten-Anbieter DKV Mobility.

Börsengänge spielen in Deutschland traditionell eine weniger große Rolle.
Viele Unternehmen finanzieren sich über ihre Hausbank oder Anleihen. Andere
Firmen wie der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech zog es zum
Börsengang in die USA. Der dortige Kapitalmarkt ist deutlich stärker ausgeprägt
als in Deutschland - mit vielen großen, risikofreudigen Investoren. "Die
US-Börsen wirken auch auf immer mehr europäische Unternehmen wie ein Magnet",
schrieb Kapitalmarktrechtler De la Cruz. Insbesondere die mangelnde Liquidität
in deutschen Aktien bleibt ein Hemmschuh für künftige Börsengänge./als/DP/nas
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BIONTECH SE SPON. ADRS 1 A2PSR2 Frankfurt 84,050 08.05.24 15:29:01 -0,950 -1,12% 83,000 84,000 85,450 84,050
IONOS GROUP SE NA O.N. A3E00M Frankfurt 25,200 08.05.24 08:39:47 -0,150 -0,59% 23,750 23,850 25,200 25,200
THYSSENKRUPP NUCERA O.N. NCA000 Frankfurt 12,920 08.05.24 17:43:43 +0,080 +0,62% 12,810 12,920 12,880 12,920
RENK GROUP AG INH O.N. RENK73 Frankfurt 28,365 08.05.24 21:37:03 -1,050 -3,57% 28,300 28,390 29,765 28,365
BIRKENSTOCK HOLDING PLC A3EXD1 Frankfurt 41,270 08.05.24 11:08:19 -0,880 -2,09% 41,450 42,050 41,360 41,270

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH