18.03.2024 18:14:04 - dpa-AFX: ROUNDUP: Deutschland und Kanada bauen Wasserstoff-Partnerschaft aus

HAMBURG (dpa-AFX) - Mit Finanzierungsvereinbarungen sowie Unternehmens- und
Hafenkooperationen haben Deutschland und Kanada ihre Zusammenarbeit bei grünem
Wasserstoff ausgebaut. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der
kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson unterzeichneten am Montag am Rande
einer Wasserstoff-Konferenz in Hamburg eine Absichtserklärung für ein
gemeinsames "Finanzierungsfenster" im Rahmen des deutschen H2-Global-Projekts.

Sämtliche Vereinbarungen sind Teil der deutsch-kanadischen Energie- und
Wasserstoffpartnerschaft, die die Regierungen beider Länder im August 2022
geschlossen hatten. Die Konferenz in der Handelskammer Hamburg war die erste
dieser Art, um Produzenten und Abnehmer grünen Wasserstoffs zusammenbringen und
Strukturfragen zu klären. Mit erneuerbarer Energie produzierter Wasserstoff gilt
als Schlüssel auf dem Weg zur klimaneutralen Wirtschaft.

H2 Global ist ein Doppel-Auktionsmodell, mit dem die Differenz zwischen dem
wegen hoher Investitionskosten hohen Weltmarktpreis für grünen Wasserstoff und
dem niedrigeren Preis, zu dem er gekauft und wirtschaftlich eingesetzt werden
kann, von staatlicher Seite ausgeglichen werden soll. Produzenten erhalten so
langfristige Bezugsverträge, Abnehmer einen marktfähigen Preis. Mit dem Modell
soll auf beiden Seiten Planungssicherheit für weitere Investitionen geschaffen
werden.

Für das geplante H2-Global Finanzierungsfenster sind nach Angaben des
Wirtschaftsministeriums insgesamt 400 Millionen Euro vorgesehen, die beide
Länder zu gleichen Teilen tragen wollen.

Angesichts des russischen Krieges in der Ukraine und weiterer globaler
Herausforderungen betonten Habeck und Wilkinson die Bedeutung der
Energiesicherheit bei der Transformation der Wirtschaft. Industrie und
Unternehmen seien auf dem Weg zur Klimaneutralität auf eine verlässliche
Versorgung angewiesen. "Wir leben in einer Welt, in der die liberalen
Demokratien zusammenstehen müssen", sagte Habeck. Kanada sei mit seinen
natürlichen Ressourcen für die Produktion grünen Wasserstoffs aus Windkraft ein
verlässlicher Partner, "ein wirklicher Freund in einer unfreundlichen Welt".

Am Rande der Konferenz besuchten Habeck und Wilkinson den Hamburger
Kupferhersteller Aurubis , der seine Produktion von Kupfer-Anoden
künftig von Erdgas auf Wasserstoff umstellen möchte. Zudem vereinbarten im
Beisein der Regierungsvertreter das Hamburger Energieunternehmen Mabanaft und
das US-Unternehmen Pattern Energy, eine mögliche Lieferung von grünem Ammoniak
aus Kanada zu prüfen.

Eine weitere Kooperationsvereinbarung wurde zwischen dem Hamburger Hafen und dem Hafen von Argentia in der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador
geschlossen. Die von den Hafenchefs Jens Meier von der Hamburg Port Authority
und seinem kanadischen Pendant Scott Penny unterzeichnete Absichtserklärung
sieht die Schaffung von Strukturen für den Seetransport von Wasserstoff von
Kanada nach Deutschland vor.

In Argentia sollen dafür ein mit Windstrom betriebener
300-Megawatt-Elektrolyseur und Anlagen zur Verschiffung des Wasserstoffs
entstehen. Der Hamburger Hafen soll nach Plänen des Senats zum deutschen
Wasserstoff-Hub ausgebaut werden, über den der klimaneutrale Energieträger
importiert, weiterverteilt und mit einem eigenen Großelektrolyseur auch vor Ort
produziert werden soll.

"Hamburg ist bereit, eine Schlüsselrolle in der kanadisch-deutschen
Energiepartnerschaft und der Wasserstoffallianz zu übernehmen", sagte
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) der die Regierungs- und
Wirtschaftsdelegationen bei einem Senatsempfang im Rathaus begrüßte./fi/DP/nas
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