20.02.2024 10:05:55 - dpa-AFX: ROUNDUP: Luftfahrtmesse in Singapur ohne Boeing-Jets - Comac zeigt C919

SINGAPUR (dpa-AFX) - Auf der Luftfahrtmesse in Singapur werben
Flugzeughersteller und Zulieferer seit diesem Dienstag um die Gunst der Kunden.
Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus stellt seine Jets ebenso
aus wie der chinesische Anbieter Comac. Der kriselnde US-Rivale Boeing
hingegen zeigt keine seiner Passagier- und Frachtmaschinen,
nachdem ein Mittelstreckenjet vom Typ 737-9 Max im Januar nur knapp einer
Katastrophe entgangen war. Derweil präsentiert der Comac-Konzern sein
Konkurrenzmodell C919 erstmals auf einer Messe außerhalb Chinas.

Airbus meldete am ersten Messetag zunächst keine Flugzeugbestellungen.
Boeing gab einen Auftrag von Royal Brunei Airlines über vier Langstreckenjets
vom Typ 787 "Dreamliner" bekannt. Zudem bestätigte der Hersteller einen bereits
bekannten Auftrag von Thai Airways über 45 Maschinen dieses Typs.

Auch Comac meldete Bestellungen für die C919, allerdings wie schon bislang
nur von chinesischen Unternehmen. So orderte die Fluggesellschaft Tibet Airlines
40 Maschinen der Reihe sowie zehn Regionaljets vom Typ ARJ21. Für sechs dieser
kleineren Regionalflugzeuge entschied sich auch die Henan Civil Aviation
Development & Investment Group.

Mit der C919 zielt Comac auf den Massenmarkt der Mittelstreckenjets, der
bisher von Airbus und Boeing dominiert wird. Für Verkäufe ins Ausland fehlen
bisher die behördlichen Zulassungen ebenso wie ein Wartungsnetz, obgleich die
Triebwerke der C919 von CFM stammen, einem Gemeinschaftsunternehmen von General
Electric aus den USA und Safran aus Frankreich.

Mehr als 1000 Unternehmen sind auf der größten Luftfahrtmesse Asiens
vertreten. Hersteller und Zulieferer kämpfen seit der Corona-Krise mit Engpässen
bei Teilen und Rohmaterial. Während die Nachfrage nach neuen und weniger
spritdurstigen Jets boomt, kommen die Anbieter kaum hinterher. Beim europäischen
Hersteller Airbus ist die Produktion der vielgefragten Mittelstreckenjets aus
der Modellfamilie A320neo bis Ende des Jahrzehnts ausgebucht.

Der Konzern errichtet deshalb zwei neue Endmontagelinien in China und den
USA. Bis zum Jahr 2026 soll die Produktion der Reihe auf insgesamt 75 Maschinen
pro Monat wachsen. Das sind etwa anderthalbmal so viele wie derzeit.

Der US-Konzern Boeing darf die Produktion seines meistbestellten Modells 737 Max nach dem jüngsten Zwischenfall hingegen vorerst nicht mehr steigern. Anfang
des Jahres war an einer 737-9 Max von Alaska Airlines im Flug ein
Rumpfteil herausgebrochen; Passagiere und Besatzung entgingen nur knapp einem
Unglück. Die US-Luftfahrtbehörde FAA untersagte dem Hersteller daraufhin einen
Ausbau der Produktion.

Schon zuvor hatte sich der Konzern mit der Neuauflage der 737-Jets in die
größte Krise seiner Geschichte manövriert. Vor rund fünf Jahren stürzten zwei
Maschinen vom Typ 737 Max ab. Insgesamt 346 Menschen starben, weltweite
Flugverbote für das Modell waren die Folge und wurden erst nach technischen
Verbesserungen aufgehoben. Das Desaster brockte Boeing zusammen mit anderen
Problemen bisher fünf Verlustjahre in Folge ein./stw/ngu/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
MTU AERO ENGINES NA O.N. A0D9PT Xetra 227,300 03.05.24 15:22:31 +7,000 +3,18% 227,100 227,300 221,800 220,300
BOEING CO. DL 5 850471 Xetra 166,800 03.05.24 15:17:14 +2,020 +1,23% 166,640 166,940 166,900 164,780
AIRBUS SE 938914 Xetra 154,720 03.05.24 15:22:30 +1,160 +0,76% 154,700 154,740 154,560 153,560
SAFRAN INH. EO -,20 924781 Xetra 202,900 02.05.24 17:35:54 -1,300 -0,64% 205,400 206,200 203,200 202,900
GE AEROSPACE DL -,06 A3CSML Xetra 152,000 03.05.24 15:04:08 +1,500 +1,00% 153,000 153,500 151,000 150,500

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