07.05.2024 14:54:44 - dpa-AFX: Mehr als sechs Millionen Euro Abfindung für Ex-EnBW-Chef Schell

STUTTGART (dpa-AFX) - Der im Streit um die Unternehmensstrategie
überraschend ausgeschiedene EnBW -Vorstandsvorsitzende Andreas
Schell bekommt eine Abfindung von rund 6,42 Millionen Euro. Das sagte der
Aufsichtsratsvorsitzende Lutz Feldmann am Dienstag in Stuttgart während der
Hauptversammlung des drittgrößten deutschen Energiekonzerns. Er schilderte, dass
Aufsichtsrat und Schell nicht zu einer einheitlichen Sicht gekommen seien, wie
sich das Unternehmen mit Stammsitz in Karlsruhe strategisch ausrichten und vor
allem auf die Entwicklungen am Energiemarkt infolge des Kriegs in der Ukraine
reagieren solle.

Schell hatte den Chefposten im November 2022 angetreten - mit einer
Vertragslaufzeit von eigentlich drei Jahren. Zum Ablauf 8. März 2024 endete die
Amtszeit. Im Vergütungsbericht ist Schells Gesamtvergütung für das Jahr 2023 mit
gut 2,74 Millionen Euro angegeben.

Feldmann sprach von einem sehr sorgfältigen Auswahlprozess. Der Aufsichtsrat habe Schell aus mehreren Kandidaten ausgesucht. Zum Nachfolger ernannte er Georg
Stamatelopoulos, der im Vorstand für das Ressort "Nachhaltige
Erzeugungsinfrastruktur" verantwortlich war.

Kraftwerksstrategie und Wasserstoffinfrastruktur

Stamatelopoulos bekräftigte die Prognose für das laufende Jahr. Beim
bereinigten Ebitda erwartet EnBW 4,6 bis 5,2 Milliarden Euro. Das wäre zwar ein
Rückgang im Vergleich zum erfolgreichen Jahr 2023, als der Wert bei 6,4
Milliarden Euro lag - ein Plus von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das
Ergebnis läge aber weiter über jenem von 2022. "Darin drückt sich die
nachhaltige wirtschaftliche Stärke des Unternehmens aus", sagte Stamatelopoulos.

Von der Politik forderte er für die Energiewende "einen stabilen Rahmen,
klare Investitionsbedingungen und Aussichten auf dauerhafte Refinanzierung
unserer Investitionsmittel". Als Beispiel nannte er den Bau neuer Kraftwerke,
erste Ausschreibungen müssten noch in diesem Jahr kommen. Ähnlich sehe es bei
der Wasserstoffinfrastruktur und dem Markthochlauf aus. "Wir brauchen ein enges
und konstruktives Zusammenwirken von Politik und Wirtschaft in Fragen der
Finanzierung des Wasserstoffkernnetzes. Andernfalls wird die Energiewende
unnötig lange brauchen, um zu einem wirklichen Erfolg zu werden."/kre/DP/he
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