14.05.2024 13:05:07 - dpa-AFX: Fairtrade-Pionier Gepa verkauft erneut weniger Kaffee und Schokolade

WUPPERTAL (dpa-AFX) - Die hohen Rohstoffpreise bei Kaffee und Kakao, die
Klimakrise und Konsumzurückhaltung machen auch dem auf fairen Handel
spezialisierten Handelshaus Gepa zu schaffen. Wie schon im Vorjahr verzeichnete
das Unternehmen 2023 einen sinkenden Großhandelsumsatz. Die Erlöse gingen um 2,2
Prozent auf 76,4 Millionen Euro zurück, wie Gepa am Dienstag in Wuppertal
mitteilte. Die wichtigsten Produkte Kaffee und Schokolade standen zusammen für
gut 53 Millionen Euro. Das waren trotz gestiegener Preise knapp 2 Millionen Euro
weniger als 2022, als der Umsatz ebenfalls rückläufig gewesen war.

Auch das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2023 sei von weltwirtschaftlichen
Krisen beeinflusst gewesen, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer Matthias
Kroth. Vor allem beim Kakao ist die Situation nach seinen Angaben schwierig.
Durch Monokulturen, Pilzkrankheiten, zu viel oder zu wenig Regen habe sich das
Angebot auf dem Weltmarkt verringert, gleichzeitig seien die Preise an der
Kakao-Börse explodiert, hieß es. Infolgedessen habe man die Preise im Sortiment
erhöhen müssen.

Der Umsatz über den Einzelhandel ging laut Gepa im vergangenen Jahr um 7
Prozent zurück auf 31,5 Millionen Euro. Über Weltläden und Initiativen wurden
mit 18,5 Millionen Euro 0,6 Prozent weniger verkauft. Das Außer-Haus-Geschäft
mit Kantinen oder Bildungseinrichtungen konnte um 18,4 Prozent zulegen auf 8,2
Millionen Euro. Kroth erwartet auch für 2023 einen Gewinn von mehreren
Hunderttausend Euro. Genaue Zahlen veröffentlicht Gepa erst zu einem späteren
Zeitpunkt. 2024 zeichne sich immerhin eine leichte Aufwärtsentwicklung ab.

Gepa handelt mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben in
weltweit 45 Ländern. Das Unternehmen will durch faire Preise und langfristige
Handelsbeziehungen seinen Partnern mehr Planungssicherheit geben. Gepa hat knapp
170 Beschäftigte und feiert im kommenden Jahr 50-jähriges Bestehen./cr/DP/men

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