Börseninformationen

09.09.2024 09:31:29 - APA ots news: FMA-Vorstand Helmut Ettl: "Management nichtfinanzieller...

APA ots news: FMA-Vorstand Helmut Ettl: "Management nichtfinanzieller Risiken ist absolute Notwendigkeit"

- Sauberer Finanzplatz: Aufsicht bekräftigt
Null-Toleranz-Politik - 6. FMA Praxistagung Compliance und
Geldwäscheprävention in Wien

Wien (APA-ots) - Die Gefahr, für Geldwäsche missbraucht zu werden, ist
heute eines der
gravierendsten operationellen Risiken für Finanzdienstleister in
entwickelten Staaten. Es drohen ruinöse Reputationsschäden, und
harsche finanzielle Sanktionen bis hin zur Elimination aus dem Markt.
Das betonte Helmut Ettl, Vorstand der Finanzmarktaufsicht Österreich,
heute bei der Eröffnung der 6. FMA Praxistagung Compliance &
Geldwäscheprävention in Wien vor rund 350 Teilnehmer:innen aus
Compliance-Management und Geldwäscheprävention.

"Die FMA hat in den letzten Jahren klar gezeigt, dass wir
konsequent für einen sauberen Finanzplatz handeln. Es gehört in
Österreich mittlerweile zum Hausverstand, dass das Management
nichtfinanzieller Risiken nicht nur ein Nice-to-have , sondern eine
absolute Notwendigkeit ist", so Ettl. "Wir als FMA werden unseren
eingeschlagenen Weg der Null-Toleranz-Politik weiterverfolgen.
Mangelhafte Verfahren und Systeme zur Hintanhaltung von Conduct- und
Compliance-Risiken sowie zur Prävention von Geldwäscherei und
Terrorismusfinanzierung sind keine Kavaliersdelikte."

Bei der FMA-Tagung berichteten Expert:innen der FMA über aktuelle
regulatorische Trends und aufsichtliche Initiativen in den Bereichen
Compliance, Conduct-Aufsicht und Geldwäscheprävention und
diskutierten diese mit den Teilnehmer:innen aus der Marktpraxis. Im
Fokus standen dabei das Anti-Geldwäsche-Paket der Europäischen Union
und die neue EU-Anti-Geldwäschebehörde AMLA (Anti-Money Laundering
Authority), die bevorstehende Prüfung Österreichs durch die FATF [1]
, aber auch Themen aus der Wohlverhaltensaufsicht wie u.a.
Erfahrungen und Erwartungen der Aufsicht im Bereich der
Eignungsprüfungen für Schlüsselfunktionen, beim Vertrieb von
nachhaltigen Finanzprodukten und bei Marketingmitteilungen. Als
Gastredner berichtete der Volkswirt Marcel Seifert vom Institut für
Höhere Studien über aktuelle Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie
im Zusammenhang mit dem Anlegerverhalten bei nachhaltigen
Finanzprodukten.

Prüfschwerpunkte der FMA

Die FMA geht in der Aufsichtsarbeit risikobasiert vor und setzt
dementsprechend gezielte Schwerpunkte. Im Bereich der
Wohlverhaltensaufsicht über Banken wird es im kommenden Jahr etwa um
das Thema Marketingmitteilungen, um die Aufsicht im Bereich Krypto-
Asset-Dienste, um IT-Risiken sowie um Nachhaltigkeit und die
Bekämpfung des sogenannten Greenwashing gehen. Bei der
Geldwäscheprävention liegen die Prüfschwerpunkte 2025 insbesondere
auf Know-Your-Customer- und Aktualisierungsprozessen, Gruppenaufsicht
sowie auf dem Einsatz von neuen Technologien bzw. neuen
Geschäftsmodellen.

Änderungen in der Organisation der FMA

Vorstand Ettl gab auch Änderungen in der FMA bekannt, die in
diesem Zusammenhang von Bedeutung sind. So wird die Abteilung der FMA
für Conduct- und Vertriebsaufsicht über Banken ab nächstem Jahr in
den Bereich Bankenaufsicht der FMA integriert. Weiters wird diese
Abteilung auch um das Thema Informationssicherheit erweitert, eine
Materie, die in der EU neuerdings durch die Verordnung über digitale
operationale Resilienz im Finanzsektor geregelt wird - in der Branche
besser bekannt unter dem Kürzel DORA. Dadurch wird die Conduct-
Aufsicht mit der prudentiellen Aufsicht enger verzahnt.

Neuaufstellung der europäischen Geldwäschebekämpfung

Die FMA begrüßt die umfassende Reform der Bekämpfung von
Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung in der EU durch das AML-
Paket, das im Juni veröffentlicht und in Kraft getreten ist. Die neue
Anti-Geldwäsche-Behörde AMLA wurde schon im Sommer 2024 formell
gegründet und soll ihre Tätigkeit 2025 aufnehmen. Der Start der
Direktaufsicht durch die AMLA ist für 2028 geplant. Die AMLA wird
künftig bis zu 40 der risikoreichsten Institute in der EU direkt
beaufsichtigen. Die FMA bereitet derzeit mit den anderen involvierten
österreichischen Stellen - darunter auch Oesterreichische
Nationalbank und Finanzministerium - die fünfte Länderprüfung durch
die FATF vor, die Ende Oktober 2024 beginnt und voraussichtlich 15
Monate dauert.

"Sauberer Finanzplatz"

"Da heute hier zahlreiche Compliance- und Geldwäsche-Beauftragte
versammelt sind, ist es mir ein ganz besonderes Anliegen zu betonen,
dass wir Sie als Partner und Partnerinnen der Aufsicht sehen und wir
Seite an Seite im Interesse für einen sauberen Finanzplatz stehen" so
Ettl bei der Tagung. "Wir alle verfolgen hier das gleiche Ziel.
Wichtig ist, das große Ganze im Blick zu haben. Und das lautet: Wir
alle wollen einen sauberen Finanzplatz Österreich."

[1] Financial Action Task Force on Money Laundering , eine bei
der OECD angesiedelte internationale Organisation, die Standards zur
Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung setzt und deren
Einhaltung prüft

Rückfragehinweis:
   Finanzmarktaufsicht (FMA) 
   Boris Gröndahl 
   Telefon: +43 676 8824 9995 
   E-Mail: boris.groendahl@fma.gv.at 


Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0035 2024-09-09/09:25


Quelle: dpa-AFX

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen |
2024 Infront Financial Technology GmbH