16.05.2024 17:12:41 - dpa-AFX: KORREKTUR 2/Tennet: Verkaufsgespräche mit Bund bislang ohne Ergebnis

(Im 1. Satz des letzten Absatzes wurde berichtigt, dass die Gespräche laut
Tennet nicht gescheitert sind, sondern bisher ergebnislos blieben.)

BAYREUTH (dpa-AFX) - Der niederländische Netzbetreiber Tennet sucht wegen
bislang ergebnisloser Gespräche über eine Verstaatlichung seines deutschen
Übertragungsnetzes nun parallel nach anderen Geldquellen. Das teilte die
niederländische Tennet-Zentrale am Donnerstag mit. Den Kapitalbedarf für den
Ausbau seiner Netze in beiden Ländern bis 2033 bezifferte das Unternehmen auf
160 Milliarden Euro.

Tennet hatte den deutschen Teil seines Netzes 2010 von Eon
übernommen. Eigentümer der Tennet-Muttergesellschaft ist der niederländische
Staat, dem die Kosten des Netzausbaus in Deutschland aber zu teuer geworden
sind. Das Unternehmen hatte daher im Februar 2023 seinen Wunsch nach einer
Übernahme seines deutschen Übertragungsnetzes durch den Bund publik gemacht. Die
niederländische Regierung hatte schon 2020 erklärt, dass sie eine Beteiligung
des Bunds bevorzugen würde.

Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums wollte Tennets Mitteilung auf Anfrage nicht kommentieren. "Die Bundesregierung und die Regierung der
Niederlande verhandeln weiter über den Kauf der TenneT Deutschland", hieß es.

Gedeckt werden soll Tennets immenser Geldbedarf teils durch Kredite, teils
durch Erhöhung des Eigenkapitals. Das Unternehmen prüft nun den Einstieg von
Investoren oder einen Börsengang, wie aus der Mitteilung hervorging.

Das deutsche Übertragungsnetz - das sind die Höchstspannungsleitungen
- ist an vier Netzbetreiber vergeben. Tennet betreibt das Netz in der
flächenmäßig größten dieser vier Zonen, das Gebiet reicht von der Nordsee bis
zur österreichischen Grenze. Sitz der deutschen Tochter ist Bayreuth. Die
Bundesregierung hatte den Vorstoß zunächst begrüßt.

Das Unternehmen bemühte sich, von vornherein Befürchtungen zu zerstreuen,
dass die ergebnislosen Gespräche mit dem Bund den Netzausbau gefährden könnten.
Der Geldbedarf für dieses und nächstes Jahr ist laut Tennet durch ein Darlehen
in Höhe von 25 Milliarden Euro gedeckt, das der niederländische Staat als
Gesellschafter gewährt hat. Tennet will an den geplanten Investitionen in
Deutschland und den Niederlanden demnach festhalten./cho/DP/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
E.ON SE NA O.N. ENAG99 Frankfurt 11,940 08.11.24 16:07:00 -0,075 -0,62% 0,000 0,000 12,025 11,940

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH