09.07.2024 23:22:56 - dpa-AFX: Haley gibt vor Parteitag Delegiertenstimmen für Trump frei

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die einstige parteiinterne Konkurrentin Nikki Haley
stellt sich vor dem Parteitag der Republikaner hinter Präsidentschaftsbewerber
Donald Trump. Die 52-Jährige hat die Delegiertenstimmen, die sie bei den
Vorwahlen gewonnen hat, freigegeben, wie US-Medien unter Berufung auf Haleys
Team berichteten. Die Republikanerin ermutigte die 97 Delegierten bei dem
Parteitag kommende Woche in Milwaukee für Trump als Präsidentschaftskandidaten
zu stimmen.

Diese können nun für Trump votieren, müssen dies aber nicht. Es handelt sich um einen symbolischen Akt, denn Trump erreichte die bei den Republikanern
erforderliche Schwelle von 1215 Delegierten bereits im März und ist auf die
Stimmen nicht angewiesen.

Haley stärkt Trump den Rücken

Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen hatte sich bei den
internen Vorwahlen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ein
wochenlanges Duell mit Trump geliefert, war jedoch chancenlos und gab sich
schließlich geschlagen. Unmittelbar nach ihrem Ausstieg hatte Haley demonstrativ
darauf verzichtet, Trump ihre Unterstützung auszusprechen.

Im Mai sagte sie schließlich, dass sie bei der Wahl im November Trump wählen werde. Haley und Trump waren sich im Vorwahlkampf heftig angegangen und haben
kein gutes Haar aneinander gelassen. Für einige Republikaner war die als etwas
moderater geltende Haley eine weniger rhetorisch aggressive und jüngere
Alternative zu dem 78 Jahre alten Trump.

"Der Nominierungsparteitag ist eine Zeit für republikanische Einheit",
schrieb Haley nun Medien zufolge. US-Präsident Joe Biden sei nicht in der Lage,
eine zweite Amtszeit zu absolvieren, und Vize Kamala Harris wäre eine
"Katastrophe für Amerika", so Haley. "Wir brauchen einen Präsidenten, der unsere
Feinde zur Rechenschaft zieht, unsere Grenze sichert, unsere Schulden streicht
und unsere Wirtschaft wieder auf Kurs bringt. Ich ermutige meine Delegierten,
nächste Woche in Milwaukee Donald Trump zu unterstützen." Am Parteitag selbst
werde sie nicht teilnehmen, hieß es. Trump hatte bereits vor einigen Wochen
ausgeschlossen, sie zur Kandidatin für das Vizepräsidentenamt zu machen.

Biden gegen Trump: Neuauflage des Duells?

Bisher sieht es so aus, als würde es im US-Wahlkampf zu einer Neuauflage des Duells zwischen Trump und Biden kommen, der bei der Wahl am 5. November erneut
antreten will und in seiner Partei die nötigen Delegiertenstimmen für eine seine
Kandidatur ebenfalls sicher hat. Nach dem TV-Desaster gegen Trump vor anderthalb
Wochen ist allerdings bei den Demokraten eine Debatte darüber entbrannt, ob
Biden wegen seines hohen Alters von 81 Jahren der richtige Kandidat
ist./nau/DP/he

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