09.07.2024 13:04:44 - dpa-AFX: Österreich sucht Ausweg aus Gasabhängigkeit von Moskau

WIEN (dpa-AFX) - Österreich prüft auf Dringen von Energieministerin Leonore
Gewessler (Grüne) einen Ausstieg aus dem langfristigen Gas-Liefervertrag mit
Russland. Einzelne Mitglieder einer nun etablierten
Gasunabhängigkeits-Kommission erhielten Einblick in den entsprechenden Vertrag
zwischen dem teilstaatlichen Energiekonzern OMV und der
russischen Gazprom , sagte Gewessler in Wien. Dabei sei
Vertraulichkeit zugesichert, die Geschäftsgeheimnisse der OMV blieben gewahrt,
so die Ministerin.

Der Gas-Vertrag zwischen Wien und Moskau wurden 2018 unter dem damaligen
OMV-Chef Rainer Seele bis zum Jahr 2040 verlängert. Er umfasst eine fixe
Abnahmeverpflichtung für große Mengen Erdgas und sieht eine Bezahlung vor, auch
wenn kein Gas geliefert würde. Von Januar bis Mai 2024 stammte mehr als 90
Prozent des österreichischen Gas-Imports aus Russland.

"Gibt's nicht einen Weg, aus diesem Vertrag herauszukommen?", sagte die
Top-Juristin und ehemalige Bundespräsidentschafts-Kandidatin, Irmgard Griss, die
der Kommission angehört. Sie erinnerte daran, dass Österreich international
durchaus unter Druck sei, da das Land mit Milliardenbeträgen für das russische
Gas den Krieg Moskaus gegen die Ukraine mitfinanziere. Die Kommission werde sich
auch ansehen, unter welchen Vorzeichen der Vertrag 2018 verlängert worden seien,
hieß es. Immerhin habe er die Abhängigkeit von Russland als Gasimporteur
praktisch zementiert. "Als das dient dem einen Ziel, aus Fehlern der
Vergangenheit zu lernen", sagte Gewessler. Es gehe darum, künftig weitsichtiger
und klüger zu agieren. Ergebnisse der Kommission sollen im Herbst
vorliegen./mrd/DP/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
OMV AG 874341 Frankfurt 37,940 04.11.24 20:32:43 +0,160 +0,42% 0,000 0,000 38,040 37,940

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