25.06.2024 23:13:00 - dpa-AFX: EM 2024/ROUNDUP: Dänemark deutscher Achtelfinalgegner - Erinnerungen an 1992

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die deutschen Achtelfinalgegner gingen mit großer
Erleichterung zu ihren Fans. Die Dänen um Spielmacher Christian Eriksen ließen
sich nach einer Vorrunde ohne Sieg für den hart erarbeiteten Einzug in die
K.o.-Runde feiern. Der Halbfinalist von 2021 behauptete am Dienstag im
entscheidenden Vorrundenspiel gegen Serbien durch ein wenig berauschendes 0:0
und dank der besseren Fair-Play-Wertung den zweiten Tabellenplatz der Gruppe C -
daran konnte auch die beherzte Schlussoffensive der Serben gegen wankende Dänen
nichts mehr ändern.

Damit ist die Neuauflage des 1992 von Dänemark gewonnenen EM-Endspiels gegen Deutschland perfekt. Die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann, die zwei
Tage mehr zur Erholung gehabt haben wird, trifft auf eine Mannschaft, gegen die
sie eine positive Bilanz hat. Von 28 Spielen gewann die DFB-Auswahl 15, achtmal
verlor sie.

Immer wieder Eriksen

Was Dänemark vor rund 60.000 Zuschauern in München bot, macht der deutschen
Mannschaft allerdings sicher keine Angst. Das Team des früheren Mainzer Trainers
Kasper Hjulmand war zwar die spielerisch bessere Mannschaft und besiegelte das
Turnier-Aus der ebenfalls sieglosen Serben. Überzeugend war der Auftritt aber
nicht. "Vor denen brauchen wir uns nicht zu fürchten", sagte Ex-Nationalspieler
Michael Ballack bei MagentaTV.

Angetrieben von Taktgeber Eriksen kam der Europameister von 1992 der Führung vor der Pause zumindest nahe. Der Mittelfeldakteur von Manchester United zählt
beim märchenhaften EM-Comeback drei Jahre nach seinem Herzstillstand weiter zu
den Schlüsselspielern - nicht nur wegen seines Tores gegen Slowenien.

Djokovic fiebert mit

Eriksen (21.), Rasmus Højlund (32.) und dem Wolfsburger Bundesliga-Profi
Jonas Wind (39.) fehlten aus der Distanz Präzision oder Durchschlagskraft.
Einmal lag der Ball nach einer überraschenden Eckball-Variante zusammen mit
Stürmer Wind und dem gut beschäftigten Serben-Keeper Predrag Rajkovic im Tor -
doch Eriksens Hereingabe war zuvor im Aus.

Serbiens Tennis-Legende Novak Djokovic, der vor dem Spiel seine Landsleute
am Spielfeldrand geherzt und abgeklatscht hatte, sah bei seinem Team lange
nichts, was mit dem von ihm geliebten Angriffsspiel zu tun hatte. "Safety
first", lautete die Devise des Teams um den Bremer Abwehrspieler Milos
Veljkovic.

Hau-Ruck-Aktionen

Nach vorne ging es nur mit Hau-Ruck-Aktionen. Das Kalkül von Trainer Dragan
Stojkovic, in der Offensive zunächst auf Kapitän Dusan Tadic und Juventus Turins
Topstürmer Dusan Vlahovic zu verzichten, ging nicht auf. Der frühere deutsche
Junioren-Nationalspieler Lazar Samardzic als neuer Mann setzte keine Akzente.
Zur Pause kam Tadic für ihn, der die Anhänger wiederholt zu mehr Anfeuerung
animierte.

Nachdem ein Großteil der Zuschauer die magere Vorstellung vor der Pause mit
Pfiffen bedacht hatte, war nach dem Seitenwechsel viel Spannung in einem lange
enttäuschenden Spiel. Besonders, weil auch das Parallelspiel zwischen
Titelkandidat England und Slowenien zur Pause ebenfalls 0:0 stand.

Last-Minute-Held Jovic wieder Joker

Die Hereinnahme des Ex-Frankfurters Luka Jovic, der die Serben mit seinem
Last-Minute-Tor gegen Slowenien die Achtelfinal-Hoffnung geschenkt hatte, wurde
von den serbischen Fans lautstark bejubelt.

Noch lauter wurde es beim vermeintlichen 1:0 durch ein Eigentor von Joachim
Andersen, das wegen einer Abseitsstellung jedoch nicht zählte. Daran änderte
auch die Überprüfung durch Video-Schiedsrichter Bastian Dankert
nichts./kun/DP/he

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