27.09.2023 09:52:26 - dpa-AFX: IPO/Kreise: Birkenstock peilt Bewertung von zehn Milliarden Dollar an

NEW YORK (dpa-AFX) - Der traditionsreiche Sandalen-Hersteller Birkenstock
will bei seinem in den Vereinigten Staaten geplanten Börsengang Kreisen zufolge
eine Bewertung von mindestens zehn Milliarden Dollar erzielen. Der deutsche
Konzern wolle in der kommenden Woche damit starten, bei den Investoren die
Gebote einzuholen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstagabend
unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Bewertung im
zweistelligen Milliardenbereich wäre etwas mehr als zuletzt spekuliert.

Den Informationen zufolge will Birkenstock den Preis und weitere Details des Börsengangs am 10. Oktober veröffentlichen. Einen Tag später sollen die Papiere
dann an der New York Stock Exchange (NYSE) gehandelt werden. Dass die Firma mit
Hauptsitz in Linz am Rhein in Rheinland-Pfalz in den USA an die Börse geht, gilt
als weitere Niederlage für den deutschen Finanzplatz. So gab es hierzulande nur
sehr wenig Börsengänge, unter anderem weil auch deutsche Unternehmen wie
Biontech ihr Kapitalmarkt-Glück lieber im Ausland suchen.

Zudem hatte die Deutsche Börse Anfang des Jahres den Rückzug
des Dax -Schwergewichts Linde verkraften müssen.
Der Konzern, der bis dahin seit der Gründung des Dax im Jahr 1988 ununterbrochen
im deutschen Leitindex vertreten war, hat seit Februar seine Hauptnotiz nur noch
in New York und musste daher den Dax verlassen.

Und jetzt geht mit Birkenstock ein deutsches Traditionsunternehmen unter
anderem wegen der hohen Popularität der Marke in den USA in New York an die
Börse. Die Ursprünge von Birkenstock reichen nach Unternehmensangaben bis ins
Jahr 1774 zurück. Vor fast 250 Jahren habe der Schuhmacher Johannes Birkenstock
das Fundament für "Schuhmacher-Dynastie" gelegt. Das Unternehmen bezeichnet sich
selbst als "Erfinder des Fußbetts".

Haupteigentümer ist seit 2021 die Beteiligungsgesellschaft L Catterton, die
mit dem Luxuskonzern LVMH (u.a. Louis Vuitton, Christian Dior
) und dessen milliardenschwerem Chef Bernard
Arnault verbandelt ist. L Catterton wird nach dem Börsengang die Kontrolle über
Birkenstock behalten. An der New Yorker Börse NYSE wird die Firma unter dem
Kürzel "BIRK" notiert sein.

Vom einstigen Ökolatschen-Image haben sich die Sandalen längst gelöst, in
den vergangenen Jahren entwickelten sie sich immer mehr zum Mode-Accessoire,
auch durch Kooperationen mit Edel-Marken wie Dior und Manolo Blahnik. Zum Wandel
trugen sowohl Promis, die sich mit den Sandalen zeigten, als auch das Marketing
des Unternehmens bei. So wurde vergangenes Jahr ein Paar ausgetretener
Birkenstock-Sandalen des Apple -Mitgründers Steve
Jobs für mehr als 218 000 Dollar versteigert.

Zuletzt tauchten Birkenstocks in einer symbolischen Rolle im erfolgreichen
"Barbie"-Film auf. Dort muss sich Barbie erst zwischen der künstlichen
Barbie-Welt und der echten, menschlichen Welt entscheiden und dafür zwischen
pinken Pumps und braunen Birkenstock-Sandalen wählen. Später ist sie in pinken
Birkenstocks zu sehen.

Auch in Zeiten der Globalisierung hält Birkenstock an Deutschland als
Standort fest. Im vergangenen Geschäftsjahr lief in den deutschen Betrieben die
gesamte Fußbett-Produktion - und auch 95 Prozent der fertigen Produkte stammen
von hier. In Portugal gibt es eine zusätzliche Komponenten-Fertigung./zb/jcf/tih
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
CHRISTIAN DIOR INH. EO 2 883123 Frankfurt 711,500 24.05.24 08:03:37 -2,500 -0,35% 0,000 0,000 711,500 711,500
DEUTSCHE BOERSE NA O.N. 581005 Frankfurt 184,800 24.05.24 15:24:02 +0,450 +0,24% 0,000 0,000 184,450 184,800
LVMH EO 0,3 853292 Frankfurt 748,500 24.05.24 18:19:04 +7,500 +1,01% 0,000 0,000 742,500 748,500
BIONTECH SE SPON. ADRS 1 A2PSR2 Frankfurt 88,150 24.05.24 19:43:55 -4,200 -4,55% 0,000 0,000 92,050 88,150

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