14.06.2024 12:41:35 - dpa-AFX: Mehr Geld für Beschäftige am Bau - auch Arbeitgeber stimmen zu

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Im zweiten Anlauf ist der Tarifkonflikt für die
etwa 930 000 Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe gelöst. Nach der
Gewerkschaft IG BAU stimmten auch die Arbeitgeber dem Ende Mai erzielten
Kompromiss "mit deutlicher Mehrheit" zu. Das teilten der Zentralverband des
Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
(HDB) am Freitag gemeinsam mit.

"Gut, dass wir die Reihen wieder schließen konnten. Jetzt können sich
endlich wieder alle auf das Bauen konzentrieren", kommentierte der
Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, ZDB-Vizepräsident Uwe Nostitz. Die
Bundestarifkommission der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hatte bereits in der
vergangenen Woche mit großer Mehrheit zugestimmt.

Das Vertragswerk, das rückwirkend ab dem 1. April 2024 gilt, sieht eine
dreistufige Lohn- und Gehaltserhöhung vor. Am Ende der dreijährigen Laufzeit
soll die vollständige Angleichung der Gehälter im Tarifgebiet Ost an den Westen
stehen. In einer ersten Stufe werden sämtliche Monatsgehälter pauschal um 230
Euro erhöht sowie um 1,2 Prozent im Westen und 2,2 Prozent im Osten. Die zweite
Stufe sieht zum 1. April nächsten Jahres 4,2 Prozent mehr im Westen und 5,0
Prozent im Osten vor. Ein Jahr später steigen dann die Westlöhne um 3,9 Prozent
und die im Osten vollständig auf das Westniveau.

Mitte April hatte es bereits einen Schlichtungsvorschlag gegeben. Dem
stimmten die Arbeitgeber allerdings nicht zu, weshalb die IG BAU im Mai
zweieinhalb Wochen lang Tausende Beschäftigte bundesweit zu Warnstreiks
mobilisierte. Der jetzt vereinbarte Abschluss liegt für die ersten beiden Jahre
über den Empfehlungen des Schlichters, des früheren Präsidenten des
Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel. Im dritten Jahr kommt die zunächst erst
für Dezember 2026 verabredete vollständige Angleichung der Ostlöhne an
Westniveau nun acht Monate früher zum 1. April 2026./ben/DP/ngu

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH