09.07.2024 23:10:18 - dpa-AFX: Warnstreik der Hafenarbeiter wird ausgeweitet

HAMBURG/BREMEN (dpa-AFX) - Kurz vor der vierten Verhandlungsrunde im
Tarifstreit der Seehafenbetriebe erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck: Der
Warnstreik der Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter soll am Mittwoch ausgeweitet
werden, teilte die Gewerkschaft mit. Außer den Beschäftigten in Hamburg und
Bremerhaven sollen auch deren Kollegen in Wilhelmshaven, Bremen und Emden die
Arbeit niederlegen.

Schon seit dem frühen Dienstagmorgen sind zahlreiche Hafenarbeiterinnen und
Hafenarbeiter in Hamburg und Bremerhaven im zweitägigen Warnstreik. In
Bremerhaven beteiligten sich nach Angaben einer Sprecherin rund 800 Personen. In
Hamburg war die Teilnehmerzahl zunächst unklar, ein Sprecher sprach aber von
einer hohen Beteiligung.

Die Beschäftigten in Hamburg rief Verdi auf, am Mittwoch im Warnstreik zu
bleiben oder die Arbeit neu niederzulegen - und nicht vor dem Ende der
Nachtschicht wieder aufzunehmen. Um 10.00 Uhr sei eine Kundgebung vor dem Sitz
des Zentralverbands Deutscher Seehäfen ZDS geplant. Im Anschluss soll ein
Demonstrationszug an der Zentrale des Hafenlogistikers HHLA
vorbei bis zum Gewerkschaftshaus führen, wo gegen Mittag eine
Abschlusskundgebung organisiert sei.

In Emden soll der Warnstreik am frühen Mittwoch beginnen und nach der
zweiten Schicht gegen 22.00 Uhr enden, wie die Gewerkschaft mitteilte. In Bremen
sollen Beschäftigte die Arbeit während der ersten Schicht niederlegen (6.00 bis
14.00 Uhr), in Wilhelmshaven den ganzen Mittwoch über bis zum Ende der ersten
Schicht am Donnerstag (14.00 Uhr).

Verdi verlangt für die Beschäftigten bei einer Laufzeit des Tarifvertrags
von zwölf Monaten unter anderem eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro
rückwirkend zum 1. Juni sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge.
Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe bot zuletzt zum 1. Juni eine
Lohnerhöhung um 2,9 Prozent, mindestens aber 80 Cent mehr pro Stunde an. Die
Schichtzuschläge sollen demnach um 33 Cent bis 3,50 Euro steigen.

Der ZDS forderte die Gewerkschaft auf, bei der Ausübung des Streikrechts Maß und Mitte zu wahren. "Im Lichte der bisherigen konstruktiven Verhandlungsrunden
und des vorgelegten fairen Angebotes gibt es aus Sicht des ZDS aktuell keine
Veranlassung für Warnstreiks, die die Zuverlässigkeit der deutschen Seehäfen
beeinträchtigen."

Die vierte Verhandlungsrunde ist für Donnerstag und Freitag in Bremen
terminiert. Zum Auftakt der Verhandlungen sei eine Kundgebung geplant, sagte ein
Sprecher der Gewerkschaft. Schon Mitte Juni hatte es Warnstreiks in mehreren
norddeutschen Häfen gegeben, unter anderem in Hamburg, Bremerhaven, Brake und
Emden./miu/DP/he
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