23.05.2024 10:53:32 - dpa-AFX: Mehr als drei Millionen Menschen suchen Schutz in Deutschland

WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Zahl der Schutz suchenden Ausländerinnen und
Ausländer ist in Deutschland bis Ende 2023 erneut gestiegen. Zum Ende des
vergangenen Jahres seien im Ausländerzentralregister 3,17 Millionen Menschen als
Schutzsuchende erfasst worden und damit 95 000 mehr als im Vorjahr, teilte das
Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mit. Im Zuge des russischen
Angriffskrieges auf die Ukraine war auch 2022 die Zahl der Schutz suchenden
Menschen gestiegen. Sie halten sich unter Berufung auf völkerrechtliche,
humanitäre oder politische Gründe in Deutschland auf.

Die meisten Menschen kommen nach Angaben des Bundesamtes aus der Ukraine mit 977 000, allerdings nahm die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent ab.
Weitere große Gruppen stammen mit 712 000 Menschen aus Syrien (plus 6 Prozent),
aus Afghanistan (323 000/ plus 13 Prozent), dem Irak (200 000/ minus 5 Prozent)
und der Türkei (152 000/ plus 51 Prozent). Diese fünf Nationalitäten machten
insgesamt fast drei Viertel aller Schutzsuchenden aus.

Gut 2,5 Millionen Menschen verfügten Ende vergangenen Jahres über einen
Schutzstatus aus humanitären Gründen. Das seien zwölf Prozent mehr gewesen als
im Jahr zuvor, was vor allem auf die Anerkennung ukrainischer Kriegsflüchtlinge
zurückzuführen sei. Insgesamt war mit 87 Prozent für die große Mehrheit aller
dieser Menschen der Schutzstatus befristet.

Etwa die Hälfte der Menschen mit einem befristeten Aufenthaltsstatus bekam
diesen über ein Asylverfahren. Ohne Asylverfahren gab es auch Schutz, wie er zum
Beispiel wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gewährt wurde.
Es gab 189 000 Flüchtlinge, deren Asylgesuch abgelehnt wurde oder die ihren
Schutzstatus verloren haben.

Wegen noch nicht rechtskräftiger Entscheidungen war nach Angaben des
Bundesamtes bei 455 000 Menschen der Schutzstatus Ende 2023 noch offen. Das
seien 20 Prozent weniger als im Vorjahr gewesen, was den Statistikern zufolge
vor allem mit bearbeiteten Anträgen von Menschen aus der Ukraine
zusammenhing./DP/jha

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