18.06.2024 12:33:02 - dpa-AFX: ROUNDUP: US-Gesandter bemüht sich um Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah

BEIRUT/TEL AVIV (dpa-AFX) - Der US-Gesandte Amos Hochstein setzt im Libanon
seine Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Schiitenmiliz
Hisbollah fort. Hochstein traf am Dienstag in Beirut zunächst den
Parlamentspräsidenten Nabih Berri. Dieser gilt als wichtiger Verbündeter der
Hisbollah. Anschließend waren auch Gespräche mit Ministerpräsident Nadschib
Mikati und Außenminister Abdallah Buhabib geplant.

Nach dem Treffen mit Berri sagte Hochstein, die USA arbeiteten daran, eine
größere Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah zu verhindern.
Er beschrieb die Lage als sehr ernst. "Wir haben in den letzten Wochen eine
Eskalation gesehen und (US-Präsident Joe) Biden will eine weitere Eskalation bis
hin zu einem größeren Krieg verhindern", sagte der Gesandte. "Wir glauben, dass
es einen Weg zu einer diplomatischen Lösung gibt, wenn beide Seiten dem
zustimmen."

Hochstein versucht seit Monaten, eine diplomatische Lösung zwischen Israel
und der Hisbollah zu erreichen. Am Montag hatte er Israel besucht und dort unter
anderem Ministerpräsident Benjamin Netanjahu getroffen.

Nach libanesischen Informationen wollte Hochstein der libanesischen
Regierung eine scharfe Warnung der israelischen Seite übermitteln. Benny Gantz,
Ex-Minister im israelischen Kriegskabinett, warnte Hochstein nach
Medienberichten, die Zeit für eine diplomatische Einigung laufe aus. Israel sei
fest entschlossen, die Bedrohung seiner Bürger im Norden des Landes durch die
Hisbollah zu beenden.

Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass
sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten
Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine wichtige UN-Resolution zum Konflikt
von 2006 vorsieht.

UN-Repräsentanten im Libanon hatten sich zuletzt "zutiefst besorgt" über die jüngste Eskalation an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon geäußert. Es
wird befürchtet, die seit Monaten andauernden schweren Gefechte an der Grenze
könnten sich zu einem brandgefährlichen regionalen Krieg ausweiten. Die
Hisbollah ist unter anderem mit dem Iran verbündet.

Nach israelischen Informationen verfügt die Hisbollah über ein Arsenal von
mindestens 150 000 Raketen, die Ziele im ganzen Land erreichen könnten. Die
Schiitenmiliz gilt als deutlich schlagkräftiger als die islamistische
Terrororganisation Hamas, gegen die Israel seit mehr als acht Monaten Krieg
führt./wh/DP/mis

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