10.07.2024 14:45:18 - dpa-AFX: ROUNDUP: Warnstreiks in norddeutschen Häfen dauern an

HAMBURG (dpa-AFX) - In mehreren norddeutschen Häfen haben Beschäftigte der
Seehafenbetriebe ihren Warnstreik fortgesetzt. "Es geht so weiter, wie wir
angefangen haben. Der Containerumschlag steht", sagt der für die maritime
Wirtschaft zuständige Verdi-Fachbereichsleiter André Kretschmar der Deutschen
Presse-Agentur. Am Vormittag verliehen Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter in
Hamburg ihren Forderungen zudem mit einer Kundgebung beim Zentralverband der
deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) Nachdruck.

Auch Häfen in Niedersachsen und Bremen betroffen

Die Gewerkschaft erwartete dabei nach eigenen Angaben rund 2000
Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Danach war ein Demonstrationszug geplant. Die
Beschäftigten waren am Dienstagmorgen in einen Warnstreik getreten, betroffen
sind auch Häfen in Niedersachsen und Bremen. Die vierte Verhandlungsrunde im
Tarifstreit ist für Donnerstag und Freitag in Bremen angesetzt.

Zuletzt musste der Hamburger Hafen Rückschläge hinnehmen. So sank der
Umschlag von Seegütern im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 um 4,7 Prozent
auf 114,3 Millionen Tonnen - der niedrigste Wert seit 2009.

Warnstreiks auch schon vor rund einem Monat

Der ZDS forderte die Gewerkschaft auf, Maß und Mitte zu wahren: "Im Lichte
der bisherigen konstruktiven Verhandlungsrunden und des vorgelegten fairen
Angebotes gibt es aus Sicht des ZDS aktuell keine Veranlassung für Warnstreiks,
die die Zuverlässigkeit der deutschen Seehäfen beeinträchtigen."

Verdi fordert für die Beschäftigten bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten unter anderem eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro
rückwirkend zum 1. Juni sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge.
Der ZDS bot zuletzt zum 1. Juni eine Lohnerhöhung um 2,9 Prozent, mindestens
aber 80 Cent mehr pro Stunde an. Die Schichtzuschläge sollen demnach um 33 Cent
bis 3,50 Euro steigen.

Verdi: Hohe Beteiligung bei Warnstreiks in Niedersachsen

Auch in Niedersachsen haben Beschäftigte den Druck auf die Arbeitgeberseite
erhöht. Seit heute Morgen um 6.00 Uhr legen Beschäftigte in Emden laut einem
Gewerkschaftssprecher ihre Arbeit nieder. Der Warnstreik soll dort bis heute
Abend (22.00 Uhr) andauern. In Bremerhaven wird demnach auch gestreikt, dort
sollen die Maßnahmen ebenfalls bis heute Abend fortgesetzt werden. In
Wilhelmshaven soll der Warnstreik den Angaben zufolge am Donnerstagmorgen enden.
Die Gewerkschaft spricht von einer hohen Beteiligung.

Schon Mitte Juni hatte es Warnstreiks in mehreren norddeutschen Häfen
gegeben, darunter Hamburg, Brake und Emden. Hafenarbeiter bestreikten damals
auch die zentralen Zu- und Ausfahrten an den Terminals in Bremerhaven, nur eine
Notbesetzung war im Einsatz./mni/DP/tih
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