Deutschlandfonds startet: Bundesregierung und KfW setzen deutlichen
Impuls für mehr private Investitionen in zentralen Zukunftsfeldern
Frankfurt am Main (ots) -
- Private Investitionen sind ein Schlüsselfaktor für mehr Wachstum in
Deutschland.
- Der Deutschlandfonds soll privates Kapital für Investitionen mobilisieren, um
die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu
steigern.
- Mit verschiedenen Instrumenten werden gezielt die Bedarfe von Industrie,
Mittelstand und jungen Unternehmen, Start-ups und Scale-ups sowie der
Energieversorgungsunternehmen adressiert.
- Der Bund stellt für den Deutschlandfonds öffentliche Mittel und Garantien in
Höhe von rund 30 Milliarden Euro zur Verfügung - damit sollen insgesamt rund
130 Milliarden Euro zusätzliche Investitionen stimuliert werden.
- Start noch im Dezember mit mehreren Instrumenten, die schrittweise in den
kommenden Jahren ergänzt werden
Die Bundesregierung und die KfW haben heute den Deutschlandfonds gestartet.
Damit wird in Deutschland ein Rahmen geschaffen, der es privaten und kommunalen
Unternehmen erleichtert, in großem Umfang in Deutschland zu investieren. Der
Bund stellt dafür öffentliche Mittel und Garantien in Höhe von rund 30
Milliarden Euro bereit. Damit sollen insgesamt Investitionen von rund 130
Milliarden Euro ausgelöst werden - als Investitionsoffensive neben dem
staatlichen Sondervermögen. Die KfW übernimmt die Koordination des
Deutschlandfonds und ist Ansprechpartnerin für die nationale und internationale
Investorenberatung.
Zentrale Felder, in denen der Deutschlandfonds private Investitionen anregen
soll, sind Industrie und Mittelstand, Wagniskapital sowie die
Energieinfrastruktur. Dazu gehören beispielsweise große Zukunftsinvestitionen in
neue Technologien und Produktionsanlagen, der Ausbau von erneuerbaren Energien,
Wärmenetzen und Stromnetzen, aber auch die Gewinnung von Rohstoffen und die
Finanzierung von innovativen Technologien in den Bereichen DeepTech, künstliche
Intelligenz (KI) und BioTech sowie die Entwicklung von Lösungen zur Stärkung der
Verteidigungsfähigkeit.
Der Vizekanzler und Bundesminister der Finanzen Lars Klingbeil: "Mit dem
Deutschlandfonds mobilisieren wir private Investitionen in die Jobs von morgen.
Wir setzen öffentliche Mittel gezielt ein, damit deutlich mehr privates Kapital
in Deutschland investiert wird: in Zukunftssektoren wie KI und Biotechnologie,
in Industrie und Mittelstand, in unsere Sicherheit und in unsere Unabhängigkeit
bei kritischen Rohstoffen. Für viele Investoren ist Deutschland ein attraktiver
Standort. Sie sehen die Innovationskraft und die hochqualifizierten
Arbeitskräfte, die wir haben. Für diese Investoren schaffen wir mit dem
Deutschlandfonds eine Andockstelle. Der Deutschlandfonds kann Risiken absichern
und so dafür sorgen, dass die besten Ideen in Deutschland entstehen und hier
auch groß gemacht werden."
Die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Katherina Reiche: "Die aktuelle
Lage unserer Wirtschaft macht deutlich, wie hoch der Investitionsbedarf für die
Modernisierung unseres Landes ist. Entscheidend ist, privates Kapital gezielt
dorthin zu lenken, wo Innovation entsteht, wo wir unsere Lieferketten
resilienter aufstellen und Deutschland zukunftsfähig machen können. Der
Deutschlandfonds mobilisiert hierfür privates Kapital mit öffentlichen Mitteln
und ermöglicht so wirksame Investitionen in zentrale Zukunftsbereiche."
Der Vorstandsvorsitzende der KfW Stefan B. Wintels: "Der Deutschlandfonds ist
ein wichtiger Impuls für mehr Investitionen in Deutschland. In den kommenden
Jahren wird es darauf ankommen, dass möglichst viel privates Kapital mobilisiert
wird zur Stärkung des Standorts Deutschland."
Wer profitiert vom Deutschlandfonds? Aus welchen Bausteinen besteht er?
Genutzt werden sollen die Finanzierungsmöglichkeiten des Deutschlandfonds von
Industrieunternehmen, mittelständischen Unternehmen, Start-ups, jungen
Wachstumsunternehmen, privaten und kommunalen Energieversorgungsunternehmen,
Unternehmen der Verteidigungs- und Rohstoffwirtschaft. Um die gesamte Breite an
Bedarfen zu adressieren, ist der Deutschlandfonds kein Investmentfonds, sondern
stellt eine Dachstruktur für verschiedene Bausteine dar, welche diese Bedarfe
spezifisch adressieren.
Im Baustein Industrie und Mittelstand wird über den Deutschlandfonds die
Finanzierung von Zukunftsinvestitionen in die Wettbewerbsfähigkeit erleichtert.
Dazu zählt das Absicherungsinstrument für Transformationsindustrien, mit dem
Großinvestitionen der Industrie, beispielsweise in den Bereichen Stromerzeugung
oder Wasserstoff, aber auch in der Automobilindustrie, bei mittelständischen
Zulieferern und im Maschinenbau unterstützt werden. Mit dem Rohstofffonds werden
Eigenkapital-Beteiligungen und Kredite der KfW bereitgestellt, um Vorhaben zur
Gewinnung von kritischen Rohstoffen für die deutsche Wirtschaft zu finanzieren,
zum Beispiel die Förderung der Lithium-Gewinnung in Deutschland.
Beispiel: Ein Unternehmen investiert in den Ausbau von Batteriespeicheranlagen.
Die KfW sichert gemeinsam mit Bankpartnern die Lieferung der Anlagen durch eine
Bürgschaft ab.Dies ermöglicht dem Unternehmen ein höheres Investitionsvolumen.
Im Baustein Energie ist geplant, die Kreditaufnahme von Stromverteil- und
Wärmenetzbetreibern abzusichern, damit diese ihre in den nächsten Jahren stark
steigenden Investitionen in die Stromverteil- und Wärmenetze stemmen können. Im
Bereich Geothermie wird das Risiko, bei Bohrungen nach unterirdischen
Heißwasserquellen nicht fündig zu werden (Fündigkeitsrisiko), abgesichert.
Darüber hinaus ist es angesichts der hohen Investitionsbedarfe notwendig, dass
private und kommunale Energieversorgungsunternehmen über die für die
Finanzierung erforderliche Eigenkapitalbasis verfügen. Hierzu wollen wir in
einen Dialog mit den Bundesländern treten und arbeiten daran, dass Investoren
und Energieversorger leichter zusammenfinden können.
Beispiel: Ein Energieversorgungsunternehmen plant die Modernisierung oder
Erweiterung seines Stromverteilnetzes. Um die Investition stemmen zu können,
stellt die KfW in Zusammenarbeit mit den Hausbanken einen Kredit von bis zu 100
Millionen Euro bereit, dessen Risiken sich die KfW mit den Hausbanken teilt.
Dafür bekommt die KfW eine Garantie des Bundes. Dies ermöglicht
Energieversorgern, die substanziellen Investitionsbedarfe zu adressieren.
Im Baustein Start-ups und Scale-ups tritt die KfW ab sofort auch als Co-Investor
auf, um zusammen mit privaten Kapitalgebern aus dem KfW Capital-Fondsportfolio
direkt in Start-ups in Deutschland zu investieren. Hierfür stehen pro
Investition maximal 50 Millionen Euro und insgesamt eine Milliarde Euro bis Ende
2030 zur Verfügung. Weitere 300 Millionen Euro stehen für die Beteiligung an
Kreditfonds zur Verfügung, die in den Ausbau neuartiger Industrietechnologien
investieren. Zur Stärkung der Wagniskapitalfinanzierung wird der Zukunftsfonds
ab 2026 aufgestockt und verstetigt.
Beispiel: Junge Unternehmen, beispielsweise aus dem Verteidigungssektor,
erhalten Wagniskapital von Fonds, an denen die KfW sich beteiligt. So werden die
Entwicklung zukunftsfähiger Produkte unterstützt und Innovation gefördert.
Die neuen, zusätzlichen Mittel aus dem "Wachstums- und Innovationskapital
("Zukunftsfonds II")" werden für Wagniskapitalfinanzierungen insbesondere in den
Bereichen DeepTech, BioTech und Sicherheit und Verteidigung sowie zur Deckung
bestehender Finanzierungsbedarfe im Mittelstand eingesetzt.
Wann startet der Deutschlandfonds?
Der Aufbau des Deutschlandfonds ist stufenweise vorgesehen. Neben einem ersten
Projekt im Bereich Rohstoffe starten noch im Dezember 2025 die ersten drei
Instrumente. Diese sind:
- das Absicherungsinstrument für Transformationsindustrien,
- das Kreditprogramm zur Förderung von Geothermie-Projekten sowie
- ein neues Finanzierungsinstrument für Start-ups und Scale-ups.
In einerzweiten Stufe sollen ab dem Jahr 2026 sukzessive weitere Instrumente
starten. Hierzu gehören Instrumente zur Modernisierung der Energieinfrastruktur
sowie neue private Kreditfonds für Start-ups und das Wachstums und
Innovationskapital, durch welches der Zukunftsfonds aufgestockt und somit die
Wagnisfinanzierung in Deutschland weiter gestärkt wird sowie Finanzierungslücken
für den Mittelstand adressiert werden können. Im weiteren Ausbau wird zudem die
Wagnisfinanzierung von innovativen Start-ups und Scale-ups der Sicherheits- und
Verteidigungsindustrie über Fondsinvestitionen oder Direktbeteiligungen
verstärkt, um die technologische Verteidigungsfähigkeit unseres Landes klar in
den Fokus zu nehmen. Darüber hinaus wird im Bereich Verbriefungen ein weiteres
Instrument zur Vertiefung des Kapitalmarktzugangs und der
Finanzierungskonditionen der deutschen Wirtschaft eingerichtet.
Im weiteren Verlauf werden weitere Instrumente markt- und bedarfsgerecht
aufgesetzt. So ist auch im Bausektor die Mobilisierung von privatem Kapital
wichtig für bezahlbares und nachhaltiges Wohnen in Deutschland. Daher hat die
Bundesregierung gemeinsam mit der KfW einen Prozess gestartet, unter dem Dach
des Deutschlandfonds ein neues Modul für den Wohnungsbau zu entwickeln. Dieses
Modul soll die Situation am Wohnungsmarkt verbessern und private Investitionen
in den Wohnungsbau forcieren.
Stand: Dezember 2025
Weitere Informationen inklusive einer Grafik und des Faktenblatts finden Sie auf
der Website des Deutschlandfonds: https://www.deutschlandfonds.info/
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Verena Köttker,
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OTS: KfW
Quelle: dpa-AFX