04.07.2024 17:17:00 - dpa-AFX: POLITIK/Pistorius: Jüdische Militärseelsorge hat festen Platz

BERLIN (dpa-AFX) - Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und
Zentralratspräsident Josef Schuster haben die neuen Räume des Militärrabbinats
in Berlin eingeweiht. Zuvor stellte ein religiöser Schreiber dafür die Tora, die
heilige Schrift der Juden, fertig.

Jüdische Soldaten und der Militärrabbiner trugen danach eine Chuppa, einen
Stoff-Baldachin, unter der die Torarolle ins Militärrabbinat gebracht wurde.
"Die Jüdische Militärseelsorge hat einen festen Platz in der Truppe - und jetzt
auch ein Zuhause in der Johannisstraße", erklärte Pistorius dazu. Für ihn sei es
eine besondere Ehre, dass er bei der Vollendung der Torarolle anwesend sein
durfte.

Zentralratspräsident Schuster erklärte: "Die Verankerung des Judentums in
der Bundeswehr ist eine Selbstverständlichkeit, aber auch um
Selbstverständlichkeiten muss immer wieder gekämpft werden. Ich freue mich, dass
die jüdische Gemeinschaft in Deutschland einen Beitrag zur Entwicklung der
Bundeswehr leistet." Schätzungen zufolge gibt es rund 300 Juden und Jüdinnen
unter den rund 180.000 Soldaten der Bundeswehr.

Das Militärrabbinat war seit seiner Gründung 2021 zunächst in einer Kaserne
nahe Berlin-Köpenick untergebracht. In den neu eingeweihten Geschäftsräumen wird
die Tora nun in einer Reise-Box aufbewahrt. Sie soll nicht nur an jüdischen
Feiertagen, sondern auch bei Einsätzen der Bundeswehr genutzt werden.

Erster Militärbundesrabbiner ist seit 2021 Zsolt Balla. Nach dem
Soldatengesetz hat jeder Soldat und jede Soldatin der Bundeswehr Anspruch auf
Seelsorge und Religionsausübung. Bisher gab es nur Angebote der evangelischen
und katholischen Kirche./cn/DP/jha

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