NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen dürften mit kleinen Kursgewinnen in den Donnerstagshandel starten. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich gut behauptet, gestützt von den zuletzt gesunkenen Marktzinsen. Befürchtungen, dass ein großes Angebot neuer Staatsanleihen die Kurse drücken und im Gegenzug die Renditen nach oben treiben könnte, haben sich nicht bewahrheitet. Die Neuemission zehnjähriger Staatsanleihen im Volumen von 40 Milliarden Dollar am Mittwoch wurde relativ gut aufgenommen, die Renditen verharrten aber auch nach der Auktion auf niedrigem Niveau. Aktuell legen sie zwar zu, bewegen sich aber immer noch in der Nähe ihrer Sechs-Wochentiefs.

Der Anleihemarkt hat die Auktion aufgenommen, ohne dass neue Bedenken wegen eines Überangebots aufgekommen sind", so Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. Das stütze den übergeordneten Trend zu niedrigeren Renditen, vor allem bei den längeren Laufzeiten. Für Donnerstag ist die Auktion 30jähriger Schuldtitel im Volumen von 24 Milliarden Dollar angekündigt.

Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote Bank meint indessen mit Blick auf die gesunkenen Marktzinsen, dass die US-Anleihehändler vorschnell gehandelt hätten. Das könnte die Fed in die Bredouille bringen, denn sie müsse einen verfrühten Optimismus am Anleihemarkt einhegen, der ungewollt zu niedrigeren Zinsen führe, bevor das Inflationsziel der Fed von 2 Prozent erreicht sei.

Im Blick steht daher ein Auftritt des US-Notenbankchefs Jerome Powell vor einem Ausschuss des Internationalen Währungsfonds. Anleger hoffen, dass er sich dabei auch zum jüngsten Rückgang der Marktzinsen und den möglichen Folgen für die Politik der Federal Reserve äußern wird. Daneben wird der Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, Thomas Barkin, in einem Webcast des Finanznachrichten- und Analyseanbieters MNI sprechen.

An Konjunkturdaten wurden nur die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Diese fielen etwas niedriger aus als erwartet.

===
Kostensenkungen bei Disney kommen gut an
===
Geschäftszahlen hat unter anderem Walt Disney vorgelegt. Die Zahlen enthielten Licht und Schatten, doch kommt der Unterhaltungskonzern bei den Kostensenkungen schneller voran als angenommen. Die Aktie legt im vorbörslichen Handel um 4,3 Prozent zu.

Tapestry fallen um 1,7 Prozent. Die Muttergesellschaft der Lederaccessoire- und Schuhmarken Coach, Kate Spade und Stuart Weitzman hat mit dem Umsatz im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen verfehlt und einen eher pessimistischen Ausblick gegeben.

Die Donutkette Krispy Kreme hält trotz schwacher Umsatz- und Ergebniszahlen im dritten Quartal an ihrem Ausblick fest. Gleichwohl geht es für die Aktie um 4,8 Prozent abwärts.

Beyond Meat hat im dritten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet, weil die Nachfrage nach pflanzlichem Fleischersatz sank. Dennoch hat es das Unternehmen geschafft, den Verlust stärker zu verringern als von Analysten angenommen. Die Aktie gibt um 1,8 Prozent nach.

Der Kurs von Bloom Energy macht einen Satz von 18 Prozent nach oben. Der Anbieter alternativer Energien hat mit Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal die Erwartungen des Markts übertroffen.

Der Dollar tendiert gut behauptet. Der Ausverkauf, den die US-Währung Ende vergangener Woche erlebt habe, dürfte nicht nachhaltig sein, vermutet MUFG. Mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank seien "aggressiver" eingepreist als Zinssenkungen der EZB, so die Analysten. Die Lage der US-Wirtschaft müsste sich nach Meinung der Analysten noch sehr viel deutlicher eintrüben, damit der Markt Zinssenkungserwartungen noch deutlicher einpreise.

Die Ölpreise erholen sich leicht. Beobachter sehen den Markt in einem Spannungsfeld aus einem Überangebot auf der einen Seite und dem Risiko einer Eskalation des Nahostkriegs auf der anderen Seite. Die Ölförderung in den USA und Brasilien bewege sich auf einem Rekordhoch, während die iranische Fördermenge steige, so die Analysten der UBS.

===
===
US-Anleihen

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,96         +3,3        4,92       53,7 
5 Jahre                  4,55         +4,5        4,51       55,2 
7 Jahre                  4,59         +6,3        4,52       61,5 
10 Jahre                 4,54         +4,9        4,49       66,3 
30 Jahre                 4,69         +7,3        4,62       71,9 

DEVISEN               zuletzt        +/- %    Do, 8:17  Mi, 17:25    % YTD 
EUR/USD                1,0693        -0,1%      1,0704     1,0708    -0,1% 
EUR/JPY                161,52        -0,0%      161,52     161,41   +15,1% 
EUR/CHF                0,9634        +0,1%      0,9632     0,9617    -2,7% 
EUR/GBP                0,8719        +0,0%      0,8717     0,8710    -1,5% 
USD/JPY                151,04        +0,1%      150,89     150,75   +15,2% 
GBP/USD                1,2262        -0,2%      1,2280     1,2295    +1,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,2953        +0,1%      7,2932     7,2822    +5,3% 

Bitcoin
BTC/USD 36.864,56 +3,0% 36.727,74 35.227,29 +122,1%

ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               76,17        75,33       +1,1%      +0,84    -1,5% 
Brent/ICE               80,46        79,54       +1,2%      +0,92    -1,4% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              47,095        45,65       +3,2%      +1,45   -49,3% 

METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.945,87     1.950,02       -0,2%      -4,15    +6,7% 
Silber (Spot)           22,48        22,63       -0,6%      -0,14    -6,2% 
Platin (Spot)          871,51       869,50       +0,2%      +2,01   -18,4% 
Kupfer-Future            3,65         3,64       +0,2%      +0,01    -4,3% 

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/err

END) Dow Jones Newswires

November 09, 2023 08:44 ET (13:44 GMT)

Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.