19.05.2024 14:34:01 - dpa-AFX: Slowakischer Premier nach Attentat außer Lebensgefahr

BRATISLAVA (dpa-AFX) - Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico ist
außer Lebensgefahr. Das sagten Vizepremier Robert Kalinak und der
stellvertretende Leiter der Klinik in Banska Bystrica, Milan Urbani, am Sonntag
der Nachrichtenagentur TASR. Fico war am Mittwoch von einem 71-jährigen Mann
angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Der Angreifer wurde
unmittelbar nach der Tat festgenommen.

Urbani konkretisierte am Sonntag vor Journalisten: "Auf Grundlage der
Beratung des Ärztekonsiliums heute Morgen können wir feststellen, dass sich der
Patient momentan außerhalb des Zustandes der Lebensbedrohung befindet. Sein
Zustand ist aber weiterhin sehr ernst und er wird eine lange Zeit und Ruhe zur
Genesung brauchen."

Kalinak, der zugleich Verteidigungsminister ist, ergänzte, eine Überstellung des 59 Jahre alten Fico in ein Krankenhaus der Hauptstadt Bratislava sei in
nächster Zeit nicht möglich und daher auch nicht geplant. Weiter führte Kalinak
aus: "Wir sind alle überzeugt, dass seine physische Kondition so stark ist, dass
wir Tag für Tag mit einer weiteren Erholung rechnen können, auch wenn der Weg
zur Genesung mehrere Wochen dauern wird."

Am Samstag war der 71 Jahre alte Attentäter Juraj C. zur Vernehmung unter
strengen Sicherheitsvorkehrungen in das Spezialstrafgericht in der Stadt Pezinok
gebracht worden. Das Gericht verfügte, dass er in Untersuchungshaft kommen soll.
Grund dafür seien Fluchtgefahr und das Risiko weiterer Gewalttaten. Wie
Gerichtssprecherin Katarina Kudjakova der Deutschen Presse-Agentur mitteilte,
kann der Beschuldigte gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen.

Nach bisherigen Informationen von Polizei und Regierung hatte der Mann aus
Hass gegen Fico und seine Regierungspolitik aus unmittelbarer Nähe auf ihn
geschossen. Fico war nach einer Kabinettssitzung in der Kleinstadt Handlova vor
eine wartende Menge getreten, um Hände zu schütteln. Das Motiv des Täters sei
"klar politisch" gewesen, hatte der Innenminister schon kurz nach der Tat
aufgrund erster Polizeivernehmungen gesagt./ct/DP/he

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