03.01.2024 14:30:20 - dpa-AFX: ROUNDUP/Bericht: Unglücksmaschine ohne Erlaubnis für Start- und Landebahn

TOKIO (dpa-AFX) - Die tödliche Kollision eines japanischen
Passagierflugzeugs mit einer Maschine der Küstenwache auf dem Tokioter Flughafen
Haneda ist vermutlich Folge eines menschlichen Fehlers. Wie die japanische
Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwochabend (Ortszeit) unter Berufung auf das
Verkehrsministerium berichtete, hatte das Flugzeug der Küstenwache keine
Erlaubnis, sich auf die Start- und Landebahn zu begeben. Das gehe aus den
Kommunikationsdaten zwischen den Flugzeugen und der Flugkontrolle hervor. Der
Pilot, der den Unfall überlebte, habe jedoch eine gegenteilige Aussage gemacht.

Er habe den Ermittlern gesagt, er habe grünes Licht für die Landebahn
erhalten, auf der sich der Zusammenstoß ereignete, hieß es. Ein
Passagierflugzeug der Japan Airlines (JAL) war am Vortag
unmittelbar nach der Landung mit der Küstenwachenmaschine kollidiert. Beide
gerieten in Brand. Während alle 379 Personen an Bord des Passagierflugzeugs vom
Typ Airbus A350 die brennende Maschine ohne lebensgefährliche
Verletzungen verlassen konnten, kam für fünf Menschen an Bord des Flugzeugs der
Küstenwache jede Hilfe zu spät. Nur der Pilot der Bombardier DHC8-300 kam
verletzt aus der Maschine.

Die Maschine der Küstenwache sollte Hilfsgüter für die Überlebenden der
Erdbebenserie auf die schwer betroffene Noto-Halbinsel bringen. Regierungschef
Fumio Kishida trat unterdessen am Mittwoch Befürchtungen entgegen, der Unfall
könne die rasche Lieferung von Hilfsgütern in die Erdbebenregion im Westen des
Landes behindern.

Trümmer, Schlammlawinen und aufgerissene Straßen behinderten dort auch am
Mittwoch noch die Suche nach Überlebenden. Nach neuesten Angaben fielen
mindestens 73 Menschen in der schwer betroffenen Präfektur Ishikawa dem Erdbeben
der Stärke 7,6 vom Neujahrstag zum Opfer. Einige Dörfer sollen nach wie vor von
der Außenwelt abgeschnitten sein. Behörden in der Region lagen laut örtlichen
Medien Informationen über Fälle vor, bei denen Menschen unter eingestürzten
Häusern eingeschlossen seien.

"Wir sind tief betrübt über den Verlust von Menschenleben und die
Zerstörung, die das jüngste Erdbeben in Japan und der damit verbundene tragische
Flugzeugabsturz gestern verursacht haben", hieß es am Mittwoch von der
EU-Kommission in Brüssel. Die Europäische Union stehe in voller Solidarität mit
dem japanischen Volk und den Behörden und sei zu jeder erforderlichen
Unterstützung bereit.

Das ganze Ausmaß der Zerstörungen in der Erdbebenregion sei noch immer nicht erfasst, meldeten japanische Medien am Mittwoch. In Städten wie Wajima, Suzu und
Noto auf der Halbinsel Noto sind zahlreiche Häuser zerstört oder fielen Bränden
zum Opfer. Seit dem starken Beben am Neujahrstag ist die Region von mehr als 150
Nachbeben erschüttert worden, die auch am Mittwoch weiter andauerten.

Die Wetterbehörde warnte angesichts gelegentlicher Regenfälle vor möglichen
weiteren Erdrutschen. Die japanischen Streitkräfte wollten mit Hubschraubern
Hilfsgüter in die abgeschnittenen Gebiete bringen. Regierungschef Kishida
kündigte eine Aufstockung der 1000 ins Katastrophengebiet entsandten Soldaten um
weitere 1000 an./ln/DP/stw
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
AIRBUS SE 938914 Frankfurt 132,760 02.08.24 18:17:39 -1,220 -0,91% 0,000 0,000 132,780 132,760
JAPAN AIRLINES CO. LTD 855181 Frankfurt 14,300 02.08.24 08:31:21 -0,500 -3,38% 0,000 0,000 14,300 14,300

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH