26.06.2024 14:16:06 - dpa-AFX: ROUNDUP: Kartellamt sieht KI als 'Brandbeschleuniger' für Verbraucher
BONN (dpa-AFX) - Die wachsende Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) droht
nach Einschätzung von Deutschlands oberstem Wettbewerbshüter zum Nachteil für
Verbraucher zu werden. "Künstliche Intelligenz ist unter
Wettbewerbsgesichtspunkten ein Brandbeschleuniger der ersten Güte", sagte der
Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, am Mittwoch in Bonn. Die Macht
der"Big Techs" - also US-Technologiekonzerne wie Google und
Amazon -, würde durch KI noch größer und die Probleme, die man
ohnehin schon mit ihnen habe, würden sich verschärfen. Die Abhängigkeit von
solchen Firmen könnte schlimme Folgen haben, warnt er. "Stellen Sie sich mal
vor, diese Unternehmen würden irgendwann demokratiefeindlich, sie würden
menschenrechtsfeindlich - und Sie können ihnen nicht ausweichen."
Mundt sieht die Big Techs derzeit als Torwächter (Gatekeeper) - sie haben
sich an einem Tor positioniert, durch das die Verbraucherinnen und Verbraucher
in der digitalen Welt gehen und Zugriff auf das Angebot anderer Dienstleister
bekommen können, die nicht zu den US-Großkonzernen gehören. Es gebe also
immerhin noch "Outside Options", also Angebote anderer Firmen, sagt der
Kartellamtschef. "In der KI gibt es die nicht mehr - da werden Sie in dem
Ökosystem drin gehalten, da gibt es keine Gatekeeper mehr, da gibt es nur noch
ein in sich geschlossenes System." Die Antwort komme dann beispielsweise nur
noch von Google.
Der Verbraucher bliebe in einer geschlossenen digitalen Welt und wüsste dann
gar nicht mehr, ob es noch andere bessere Dienste gebe. Die Big Techs würden die
digitale Welt beherrschen und unter sich aufteilen. "Dass Sie als Verbraucher
immer weniger Auswahl haben, das ist die große Sorge, die wir haben", sagt
Mundt.
Forderung nach europäischer Cloud
Gewissermaßen die Grundlage für KI-Anwendungen sind leistungsstarke Clouds,
also externe Rechenzentren zur Datenverarbeitung und Speicherung. Das
Cloud-Segment wird von den Big Techs dominiert. Europa müsse hierbei unabhängig
werden von den Cloudservices anderer Kontinente, sagt der Wettbewerbshüter. "Wir
brauchen die europäische Cloudlösung." Dies sei auch für die Digitalisierung der
Verwaltung nötig, sagt er. Seine Behörde könne unmöglich gegen ein Big Tech
vorgehen und hierbei für Daten, die für interne Zwecke gedacht sind, auf der
Cloud des jeweiligen Big Techs abspeichern.
Mundt weist darauf hin, dass seine Behörde derzeit sieben unterschiedliche
Verfahren gegen die Technologieriesen führe. Hierbei geht es im Kern um die
Frage, ob die Konzerne ihre dominante Marktposition zum Schaden des Verbrauchers
ausnutzen.
Eine weitere Marktkonzentration wäre "eine große Gefahr", warnt der
Wettbewerbshüter mit Blick auf die wachsende Bedeutung von KI-Anwendungen, bei
denen die Big Techs kräftig mitmischen. Eine europäische Cloud könnte helfen,
diese Gefahr zu entschärfen. "Wir müssen sehen, dass wir unsere eigene
Infrastruktur hier hinbekommen."/wdw/DP/jha
|
Name |
WKN |
Börse |
Kurs |
Datum/Zeit |
Diff. |
Diff. % |
Geld |
Brief |
Erster |
Schluss |
|
Apple |
865985 |
NASDAQ |
221,960 |
04.11.24 21:52:47 |
-1,330 |
-0,60% |
221,940 |
221,960 |
220,965 |
223,290 |
|
Amazon.com |
906866 |
NASDAQ |
195,870 |
04.11.24 21:52:49 |
-2,060 |
-1,04% |
195,860 |
195,870 |
198,860 |
197,930 |
|
Alphabet |
A14Y6H |
NASDAQ |
170,751 |
04.11.24 21:52:46 |
-1,899 |
-1,10% |
170,730 |
170,750 |
171,540 |
172,650 |