25.06.2024 12:48:45 - dpa-AFX: Erträge aus Rundfunkbeitrag steigen auf rund neun Milliarden Euro

KÖLN (dpa-AFX) - Die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag sind im vergangenen
Jahr erneut gestiegen. Die Gesamterträge für ARD, ZDF und Deutschlandradio sowie
die Medienregulierer lagen 2023 bei rund 9,02 Milliarden Euro, wie der ARD ZDF
Deutschlandradio Beitragsservice am Dienstag in Köln mitteilte. 2022 waren es
8,57 Milliarden gewesen. Das entspricht nun einem Plus von 5,3 Prozent. Seit
2018 liegt der Beitrag in Folge bei mehr als 8 Milliarden Euro und stieg von
Jahr zu Jahr. Der Beitragsservice führt den Anstieg im Jahr 2023 auf Wohnungen
zurück, die neu angemeldet wurden. Hintergrund war ein bundesweiter
Meldedatenabgleich.

In Deutschland zahlen Haushalte, Organisationen und Firmen den
Rundfunkbeitrag. Er liegt bei monatlich 18,36 Euro. Die Zahl der gemeldeten
Wohnungen stieg 2023 um gut 900 000 auf insgesamt 40,7 Millionen. Der
Beitragsservice geht von einem Einmaleffekt aus und zudem davon, dass ein Teil
der Wohnungen wieder abgemeldet werden wird, weil jemand den Rundfunkbeitrag für
eine bestimmte Wohnung bereits zahlt oder weil der Wohnungsinhaber oder die
-inhaberin von der Beitragspflicht befreit werden kann. 2024 könnten sich der
Einschätzung zufolge die Einnahmen wieder verringern.

Der höchste Anteil der Gesamterträge 2023 entfiel auf das ZDF mit rund 2,3
Milliarden Euro. Danach folgen die großen ARD-Häuser Westdeutscher Rundfunk
(WDR, rund 1,3 Milliarden Euro), Südwestrundfunk (SWR, rund 1,1 Milliarden Euro)
und Norddeutscher Rundfunk (NDR, 1,1 Milliarden Euro). Der niedrigste Betrag
entfiel auf das ARD-Haus Radio Bremen mit rund 49 Millionen Euro.

Debatte um die Höhe des Rundfunkbeitrags

Derzeit hört und liest man wieder viel zum Thema Rundfunkbeitrag in
Deutschland. Eigentlich soll er zum 1. Januar 2025 nach einer Empfehlung der
Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) um 58
Cent auf monatlich 18,94 Euro steigen. Die Länder legen einstimmig die Höhe in
einem Staatsvertrag fest, müssen sich aber eng an der Empfehlung orientieren.
Weil mehrere Ministerpräsidenten gegen ein Plus sind, ist unklar, wie es ab 2025
weitergeht. Der Fall könnte vor dem Bundesverfassungsgericht landen. Unterdessen
legen derzeit verstärkt ARD-Sender Sparpläne für die nächsten Jahre vor.

Der Beitragsservice hat seinen Sitz in Köln und ist eine
Verwaltungsgemeinschaft von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Er ging 2013 aus der
Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (GEZ)
hervor./rin/DP/tih

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