12.06.2024 05:51:38 - dpa-AFX: Studie: Deutsche Autokonzerne mit Dämpfer zu Jahresbeginn

STUTTGART (dpa-AFX) - Zu Jahresbeginn mussten die deutschen Autohersteller
einer Analyse zufolge im internationalen Vergleich einen Dämpfer hinnehmen. "Mit
einem Umsatzminus von 1,7 Prozent und einem Gewinneinbruch um ein Viertel
entwickelten sich die drei deutschen Autokonzerne insgesamt deutlich schlechter
als die Mehrheit ihrer Wettbewerber", teilte die Prüfungs- und
Beratungsgesellschaft EY am Mittwoch mit.

Zusammengenommen machten Volkswagen , BMW und
Mercedes-Benz einen Umsatz von rund 148 Milliarden Euro. Das war
demnach immer noch der zweithöchste Wert in einem ersten Quartal seit die Studie
erstellt wird. Für die Analyse hat EY die Finanzkennzahlen der 16 weltweit
größten Autohersteller ausgewertet. Die Erhebung gibt es seit 2011.

Gemessen am Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz aller Konzerne im ersten
Quartal um 3,9 Prozent auf rund 493 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und
Steuern (Ebit) lag bei rund 33,8 Milliarden Euro - und damit 0,7 Prozent höher
als ein Jahr zuvor. Mit einem Gewinnplus rund 87 Prozent und einem
Umsatzwachstum von 17 Prozent trumpften insbesondere die Autobauer aus Japan
auf: Das lag am andauernden Wertverfall des Yen, der japanische Produkte im
Ausland billiger macht und zu Wechselkursgewinnen führt.

Kia ist profitabelster Autokonzern zu Jahresbeginn

Die Profitabilität sank leicht: Die durchschnittliche Ebit-Marge, die den
operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt, lag bei 7,4 Prozent. Mit 13,1
Prozent profitabelster Autokonzern war Kia. Die Südkoreaner führen die Rangliste
vor BMW (11,1 Prozent) und Mercedes (10,8 Prozent) an. Letzterer war im
Gesamtjahr 2023 noch der profitabelste Konzern gewesen, vor Stellantis
. Die Opel-Mutter machte im ersten Jahr keine Angaben zum Gewinn.
Die Marge des E-Auto-Herstellers Tesla sackte im
Vorjahresvergleich von 11,4 auf 5,5 Prozent ab.

Der Gegenwind für die Autobranche nimmt EY-Marktbeobachter Constantin Gall
zufolge zu. "Im ersten Quartal war der Neuwagenabsatz der Top-Autokonzerne
leicht rückläufig, die Nachfrage reicht bei weitem nicht an das
Vor-Pandemie-Niveau heran", teilte er mit. Von Januar bis März verkauften die
Hersteller rund 15,5 Millionen Autos und damit rund drei Millionen Fahrzeuge
weniger als im ersten Quartal 2019.

EY-Experte: Keine schnelle Erholung in Sicht

Eine schnelle Erholung ist Gall zufolge derzeit nicht absehbar: Die
Konjunktur schwächele, die geopolitischen Spannungen und Kriege sorgten für
große Verunsicherung in vielen Regionen. "Zusätzlich bremst die unklare
Entwicklung der E-Mobilität: Sowohl in Europa als auch in den USA entwickeln
sich die Verkäufe von Elektroautos enttäuschend", teilte er mit. Die Frage,
welche Technologien sich durchsetzen werden, erscheine wieder relativ offen,
sodass die Branche parallel in mehrere Antriebsarten investieren müsse.

Darüber hinaus entwickle sich der chinesische Automarkt zumindest für
westliche Hersteller schwierig. "Einheimische Anbieter gewinnen Marktanteile,
vor allem im Elektrosegment. Der Verdrängungswettbewerb ist brutal", teilte Gall
mit. Während die Autokonzerne ihren Pkw-Absatz in Europa um drei Prozent
erhöhten und in den USA sogar um knapp sechs Prozent, verzeichneten sie in China
ein Minus von zwei Prozent. Immerhin: Die deutschen Hersteller verbuchten in
China ein leichtes Plus. Im ersten Quartal entfielen 33,2 Prozent ihres globalen
Neuwagenabsatzes auf das Land./jwe/DP/zb
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BAY.MOTOREN WERKE AG ST 519000 Xetra 88,060 18.06.24 14:38:31 -0,020 -0,02% 88,080 88,120 88,800 88,080
MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Xetra 63,590 18.06.24 14:39:25 ±0,000 ±0,00% 63,590 63,610 64,010 63,590
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Xetra 105,150 18.06.24 14:38:27 ±0,000 ±0,00% 105,150 105,200 106,000 105,150
TESLA INC. DL -,001 A1CX3T Xetra 174,120 18.06.24 14:38:03 +0,460 +0,26% 174,140 174,260 174,500 173,660
STELLANTIS NV EO -,01 A2QL01 Xetra 19,044 18.06.24 14:36:06 +0,042 +0,22% 19,050 19,058 19,206 19,002

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