21.05.2024 22:52:02 - dpa-AFX: SPORT/ROUNDUP 2: Wieder wartet die Schweiz im WM-Viertelfinale auf DEB-Auswahl
(neu: Viertelfinal-Gegner und Reaktionen, 1., 2. und 7. Absatz)
OSTRAVA (dpa-AFX) - Und schon wieder wartet die Schweiz. Die deutsche
Eishockey-Nationalmannschaft bekommt es im WM-Viertelfinale einmal mehr mit dem
Lieblingsgegner zu tun. Zum dritten Mal in vier Jahren kommt es diesmal im
tschechischen Ostrava zum Duell mit dem Rivalen. Am Dienstag hatte das Team von
Bundestrainer Harold Kreis durch ein 6:3 (1:1, 3:2, 2:0) gegen Frankreich Platz
drei in der Gruppe B gesichert. "Die erste Etappe haben wir geschafft. Jetzt
geht die nächste Etappe los", sagte Kreis.
2010, 2021 und 2023 bezwang die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes die
Schweizer in der K.-o.-Runde. Auch bei Olympia 2018 war die deutsche Mannschaft
Endstation für die Eidgenossen. "Es macht immer Spaß, gegen sie zu spielen. Sie
haben vielleicht etwas Angst vor uns, wenn man die letzten Jahre anschaut",
sagte NHL-Star JJ Peterka von den Buffalo Sabres.
Zuvor zeigte sich die das Kreis-Team zum Abschluss der Vorrunde erneut in
Torlaune, auch wenn die Franzosen gewohnt unangenehm zu bespielen waren. "Ich
empfand es als wichtig, dass es heute über den Kampf ging. Wir können davon
ausgehen, dass es am Donnerstag auch so wird", sagte NHL-Profi Nico Sturm über
den Abschluss der Vorrunde gegen Frankreich. "Es war gut als Vorbereitung."
Wojciech Stachowiak (32. Minute/42.), Marc Michaelis (20.), Lukas Kälble
(26.), Maxi Kastner (33.) und Lukas Reichel (45.) trafen für das deutsche Team
und sorgten zudem für einen Rekord. Noch nie gelang es einer Auswahl des
Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) bei einer Weltmeisterschaft, 34 Treffer in der
Vorrunde zu erzielen. 30 Tore bei der WM 1992 war die vorherigen Bestmarke.
Der fünfte Viertelfinal-Einzug in Serie stand bereits vor dem ersten Bully
am Dienstagvormittag durch vier Siege gegen die Slowakei, Lettland, Kasachstan
und Polen fest. Im Hinblick auf die heiße WM-Phase ab Donnerstag wollte Kreis
allerdings nicht wechseln oder einen Spieler schonen. "Das ist kein Warmlaufen
für das Viertelfinale", hatte Kapitän Moritz Müller vor dem Spiel betont.
Wie auch Gruppensieger Schweden einen Tag zuvor hatte auch die DEB-Auswahl
vor 9109 Zuschauern in der ausverkauften Arena gegen die unangenehm spielenden
Franzosen lange Zeit einige Probleme. Einzelleistungen von Stachowiak, Jonas
Müller oder auch NHL-Torjäger Peterka scheiterten am guten französischen
Torhüter Quentin Papillon.
Auf der Gegenseite musste auch NHL-Goalie Philipp Grubauer von den Seattle
Kraken einige Male seine Klasse zeigen. Bei einem perfekten Konter der Franzosen
war aber auch der Rosenheimer machtlos: Valentin Claireaux verwandelte souverän
zum 0:1 (17.). Michaelis gelang 56 Sekunden vor Ende des ersten Drittels der
Ausgleich. Für den Neu-Mannheimer war es der dritte Turniertreffer.
Auch wenn es für die Franzosen um nichts mehr ging, war das Team von Trainer
Philippe Bozon in Spiellaune. In einem wilden Mitteldurchgang gingen die
Franzosen jeweils durch den langjährigen DEL-Stürmer Anthony Rech (21.) und
Sacha Treille (27.) in Führung. Kälble mit seinem dritten Treffer in Ostrava
(26.) und Stachowiak (32.) glichen aus. "Nach einer halben Stunde haben wir das
Spiel kontrolliert", erkläre Coach Kreis.
Nach Kastners Treffer nur 22 Sekunden später lag die deutsche Mannschaft
erstmals mit 4:3 vorn. Zwei weitere deutsche Tore durch Peterka und Leonhard
Pföderl wurden nach Video-Studium wieder zurückgenommen.
Im Schlussdrittel zeigte das Kreis-Team ihre zuletzt gezeigte Lust auf Tore.
Stachowiak mit seinem zwei Treffer (42.) und NHL-Stürmer Reichel von den Chicago
Blackhawks (45.) erhöhten schnell auf 6:3. Einzig der Ausschluss nach einem
Bandencheck für Frederik Tiffels kurz vor dem Ende trübte den fünften Erfolg im
siebten Vorrunden-Spiel. Der Berliner könnte sogar für das Viertelfinale
gesperrt werden./tob/DP/he