24.05.2024 13:09:22 - dpa-AFX: Gewerkschaft fordert mehr Standards für Arbeit in Offshore-Windparks

HAMBURG/EMDEN (dpa-AFX) - Für das Arbeiten auf Windkraftanlagen auf hoher
See sind aus Sicht von Betriebsräten und Gewerkschaftern mehr einheitliche
Regelungen etwa bei Arbeitsbedingungen und Sicherheitsvorkehrungen erforderlich.
Die Gewerkschaft IG Metall hat dafür zusammen mit Betriebsräten aus der Branche
ein Positionspapier erarbeitet, das am Freitag vorgestellt wurde. Darin schlagen
die Initiatoren unter anderem einheitliche Standards für den Personaleinsatz bei
Wartungen auf Windturbinen, für die Kommunikationsinfrastruktur in Windparks und
für eine bessere Rettungskette vor.

"Es ist nicht so, dass alles schlecht ist, sondern wir haben auch schon gute Regelungen", sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Durch
den geplanten Ausbau der Windkraft auf See würden in den kommenden Jahren aber
nicht nur deutlich mehr Menschen in der Offshore-Branche beschäftigt sein,
gerade Servicetechniker würden auch viel weiter draußen auf See arbeiten, wo die
neuen Windparks entstünden. Daher brauche es bessere Standards für sichere
Arbeitsplätze und eine schnelle Rettung, sagte Friedrich.

Mit dem Windkraft-Ausbau wird sich absehbar die Zahl der Beschäftigten in
den kommenden Jahren deutlich erhöhen. Die Gewerkschaft schätzt, dass bis 2045
rund 55 000 Menschen in der Offshore-Industrie arbeiten werden - zurzeit sind es
rund 30 000, allein rund 1500 arbeiten als Servicetechniker und
Servicetechnikerinnen auf den Windturbinen.

Zu vielen Punkten gibt es laut der IG Metall bereits Gespräche mit
Unternehmen, Aufsichtsbehörden und Ministerien. Die Gewerkschaft fordert auch,
Beschäftige, die auf See arbeiten, bei dem Aufstellen von
Arbeitssicherheitskonzepten stärker zu beteiligen./len/DP/jha

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