20.05.2024 08:30:41 - dpa-AFX: Zunehmender Antarktis-Tourismus? Umweltschützer fordern Rahmenwerk

NEU-DELHI (dpa-AFX) - Angesichts einer Zunahme des Tourismus in der stark
vom Klimawandel betroffenen Antarktis-Region fordern Umweltschutzorganisationen
ein Gegensteuern. "Die bevorstehende Antarktis-Konferenz bietet eine
entscheidende Gelegenheit, endlich durchsetzbare Vorschriften zu erlassen und
Auswirkungen auf die biologische Vielfalt der Antarktis zu verhindern", sagte
Claire Christian, Geschäftsführerin der Antarctic and Southern Ocean Coalition
(Asoc), zum Beginn des Treffens der Konsultativvertragsparteien des
Antarktis-Vertrages (ATCM) am Montag im indischen Kochi. Es findet bis zum
Donnerstag kommender Woche statt. Bisherige Bemühungen um eine bessere
Regulierung des Antarktis-Tourismus waren weitgehend im Sande verlaufen.

Seit den frühen 1990er-Jahren hat der Antarktis-Tourismus laut der
Weltnaturschutzunion IUCN deutlich zugenommen. So habe sich die Zahl ankommender
Gäste zwischen 1992 und 2020 verzehnfacht - auf 75 000 in der Saison 2019 bis
2020. In den Jahren 2022 bis 2023 seien es gar knapp 105 000 Touristen gewesen.

Mehr Touristen und Forschungsstationen bedeuteten auch mehr in die Gewässer
gelangendes Mikroplastik sowie Abwässer, beklagt die Asoc. Außerdem möchte die
Vereinigung regierungsunabhängiger Umweltschutzorganisationen die Ausweisung des
Kaiserpinguins als besonders geschützte Art, da der Bestand im Zuge des
Klimawandels stark abzunehmen drohe.

Generell reißen die schlimmen Nachrichten zum Zustand der Antarktis nicht
ab. Das Meereis schmilzt regional rasant, Fischbestände sind massiv
überbeansprucht, kürzlich wurde zudem die Vogelgrippe erstmals auch dort
nachgewiesen./asg/DP/ngu

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