26.06.2024 19:56:59 - dpa-AFX: EM 2024: Biedere Belgier im Achtelfinale - Ukraine ausgeschieden

STUTTGART (dpa-AFX) - Belgien und Ex-Bundesliga-Trainer Domenico Tedesco
haben bei der Fußball-EM glanzlos das Achtelfinale erreicht, die Ukraine ist
ausgeschieden. Die beiden Teams trennten sich zum Abschluss der Gruppe E in
Stuttgart am Mittwoch 0:0. Da das Parallelspiel zwischen der Slowakei und
Rumänien 1:1 endete, blieben die Ukrainer Tabellenletzter. Belgien beendet die
Vorrunde als Zweiter. Die Roten Teufel treffen in Düsseldorf am kommenden Montag
nun auf Titelanwärter und Vizeweltmeister Frankreich.

Die EM-Reise der Ukrainer indes ist zu Ende. Eine Mission des Teams von
Trainer Serhij Rebrow bei diesem Turnier war es, gerade die Menschen in der
Heimat zumindest eine Zeit lang vom Leid durch den russischen Angriffskrieg
abzulenken. Ukrainische Fans im Stadion zeigten kurz nach dem Anpfiff ein Banner
mit dem Konterfei des gefallenen Soldaten Nasarij Hrynzewytsch von der
umstrittenen Brigade Asow. Es sollte laut der verantwortlichen Fan-Organisation
daran erinnern, dass Tausende Anhänger des ukrainischen Teams an der Front
kämpfen, um ihr Land gegen Russland zu verteidigen.

Schwäbisches Heimspiel für Tedesco

"Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es wäre ein normales Stadion und ein normales Umfeld für mich", hatte Tedesco vor der Partie gesagt. Der 38-Jährige
wurde in Italien geboren, wuchs aber im Landkreis Esslingen auf. Familie und
Freunde waren in die Arena gekommen, um den früheren Nachwuchstrainer des VfB
Stuttgart bei seinem persönlichen EM-Heimspiel zu unterstützen.

Und sie sahen zunächst eine dominante belgische Mannschaft. Wenn sie
gefährlich wurde, war Superstar Kevin De Bruyne von Manchester City in der Regel
beteiligt. Schon in der siebten Minute bediente er Romelu Lukaku, der wuchtige
Angreifer scheiterte aber am ukrainischen Schlussmann Anatolij Trubin. Lukaku
wartet noch auf sein erstes Turniertor. In den ersten beiden Gruppenspielen
waren dem 31-Jährigen in Summe drei Treffer aberkannt worden.

Ukraine fehlt offensiv die Zielstrebigkeit

Ab Mitte der ersten Halbzeit wagten sich auch die Ukrainer, die auf den
angeschlagenen Mychajlo Mudryk vom FC Chelsea verzichten mussten, häufiger nach
vorne. Mal spielten sie ihre Angriffe aber zu unsauber, mal zu überhastet zu
Ende. Ein Weitschuss von Roman Jaremtschuk war kein größeres Problem für den
Noch-Wolfsburger Koen Casteels im Tor der Belgier (20.) - und eines der wenigen
Highlights in den ersten 45 Minuten. Von den Rängen gab es zur Pause demnach
auch einige Pfiffe.

Auch nach dem Seitenwechsel erhöhten beide Mannschaften zunächst kaum das
Risiko. Die Belgier hatten mehr Ballbesitz, aber nach wie vor wenige gelungene
Offensivaktionen. Nach gut einer Stunde versuchte es Lukaku mal wieder, konnte
Trubin im Tor der Ukrainer mit seinem Flachschuss aber nicht überwinden.

Casteels rettet auf der Linie

Ein Angriff, bei dem sich Belgiens Yannick Carrasco verzettelte und nicht
etwa auf den freistehenden De Bruyne querlegte, stand sinnbildlich für das
mäßige Niveau der Partie (67.). Ein Schuss von Carrasco kurz später war besser -
aber auch nicht gut genug.

In der Schlussphase mussten die belgischen Fans gehörig um das
Achtelfinal-Ticket bangen, einen direkt aufs Tor gezogenen Eckball klärte
Casteels gerade noch auf der Linie. Die Ukrainer drängten weiter auf das
dringend benötigte Tor, vergaben aber auch beste
Abschlussmöglichkeiten./lot/DP/he

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