24.05.2024 06:30:04 - dpa-AFX: ROUNDUP: Russland meldet Tote durch Angriff auf Krim - Die Nacht im Überblick

SIMFEROPOL (dpa-AFX) - Infolge ukrainischer Angriffe auf die von Moskau
annektierte Halbinsel Krim im Schwarzen Meer sind russischen Angaben zufolge
mindestens zwei Menschen getötet worden. In der Nacht auf Freitag sei das Gebiet
rund um die Stadt Simferopol mit Raketen angegriffen worden, teilte
Krim-Statthalter Sergej Aksjonow auf Telegram mit. In sozialen Netzwerken
berichteten Anwohner von Explosionsgeräuschen auch aus Regionen nahe der
Krim-Städte Aluschta und Jalta. Im populären Telegram-Kanal "Shot" war von einer
"massiven Attacke" die Rede, die die russische Luftverteidigung abwehren müsse.
Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen großangelegten
russischen Angriffskrieg. Immer wieder nimmt die ukrainische Armee dabei
russische Militärstützpunkte auf der bereits 2014 annektierten Krim ins Visier.
Auch gegen die dort stationierte russische Schwarzmeerflotte gelangen Kiew
bereits erfolgreiche Angriffe.

Nach Angriff auf Charkiw: Selenskyj fordert mehr Flugabwehr

Russland hatte unterdessen am Donnerstag einmal mehr die ostukrainische
Großstadt Charkiw beschossen und so mindestens sieben Menschen getötet und mehr
als 20 weitere verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pochte
deshalb erneut auf mehr Flugabwehrsysteme für sein Land. "Das passiert nur, weil
die Ukraine weiter Einschränkungen bei ihrer Verteidigung hat", sagte er in
seiner abendlichen Videoansprache mit Blick auf Charkiw.

Darüber hinaus teilte Selenskyj in seiner Ansprache mit, dass die
ukrainische Armee erneut ein russisches Su-25-Kampfflugzeug abgeschossen habe.

Moskau warnt USA vor Erlaubnis für Angriffe auf russisches Gebiet

Moskau warnte die USA davor, der Ukraine Angriffe mit amerikanischen Waffen
auf russisches Staatsgebiet zu erlauben. "Diese Haltung ist absolut
unverantwortlich, die Position ist absolut gefährlich mit ihren Folgen", sagte
Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Er äußerte sich zu
einem Bericht der US-Zeitung "New York Times", nach dem der amerikanische
Außenminister Antony Blinken für solche Schläge gegen russisches Gebiet eintritt
und Präsident Joe Biden zu einer Aufhebung der Einschränkungen bewegen will.

Putin unterschreibt Dekret zur Beschlagnahmung von US-Vermögen

Kremlchef Wladimir Putin unterzeichnete ein Dekret zur Beschlagnahmung von
amerikanischen Vermögen als Reaktion auf den Zugriff auf russische Vermögen in
den USA. Damit solle der Schaden kompensiert werden, den die unfreundlichen
Handlungen der USA der Russischen Föderation und der Zentralbank Russlands
zufügten, hieß es in dem in Moskau veröffentlichten Ukas Putins. Demnach kann
ein Gericht Vermögen der USA und von amerikanischen Bürgern in Russland
beschlagnahmen, etwa in Form von Aktien, Anteilen an Kapitalgesellschaften und
Grundstücksrechten.

Was am Freitag wichtig wird

Bei einem Besuch in Belarus will Kremlchef Putin dort an diesem Freitag
seinen Verbündeten, den autoritären Machthaber Alexander Lukaschenko
treffen./haw/DP/stk

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