07.07.2024 15:58:32 - dpa-AFX: ROUNDUP: Explosionen in russischem Gebiet nach ukrainischem Angriff

WORONESCH (dpa-AFX) - Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach Angaben
russischer Behörden im Gebiet Woronesch mehrere Explosionen ausgelöst. Der
Gouverneur des Gebiets, Alexander Gussew, teilte mit, dass Objekte mit
explosivem Material begonnen hätten, zu detonieren. Details nannte er nicht. In
Kiew meldete das Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf
Geheimdienstangaben, dass ein 9000 Quadratmeter großes Depot unter anderem mit
Raketen, Panzermunition und Artilleriegeschossen der russischen Streitkräfte
getroffen worden sei. Eine Bestätigung von russischer Seite gab es nicht.

In sozialen Netzwerken gab es zunächst nicht überprüfbare Videoaufnahmen von riesigen Rauchwolken, die gen Himmel stiegen. Augenzeugen berichteten von
Explosionen und Rauch über dem betroffenen Kreis Podgorenski rund 190 Kilometer
südlich der Gebietshauptstadt Woronesch. Dort wurde laut Behörden der
Ausnahmezustand ausgerufen. Häuser wurden evakuiert.

Zwei ältere Frauen seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte Gussew mit. Dutzende Bewohner wurden demnach in einer Notunterkunft in der Schule
untergebracht und versorgt, andere seien bei Verwandten untergekommen, hieß es.
Zu dem Notfall sei es durch herabgefallene Trümmer abgeschossener Drohnen
gekommen, sagte Gussew.

Gebiet Woronesch immer wieder Ziel ukrainischer Angriffe

Vom Verteidigungsministerium in Moskau gab es zunächst keine Informationen
zum Drohnenangriff im Gebiet Woronesch. In der Mitteilung des Ministeriums war
lediglich die Rede von einem neuen ukrainischen Drohnenangriff auf das grenznahe
Gebiet Belgorod. Das Flugobjekt sei zerstört worden, hieß es.

Gleichwohl war auch das Gebiet Woronesch in der Vergangenheit immer wieder
Ziel ukrainischer Angriffe, weil nicht zuletzt von dort aus die russischen
Besatzer ihren militärischen Nachschub erhalten. Im Juni vorigen Jahres kam es
zu schweren Explosionen in einem Treibstoffdepot in der Region.

Die Ukraine führt im Zuge ihrer Verteidigung gegen die seit mehr als zwei
Jahren andauernde Moskauer Invasion täglich Angriffe gegen russisches Gebiet
durch. Die Folgen stehen allerdings meist in keinem Vergleich zu den massiven
Zerstörungen und der hohen Zahl an Opfern durch russische Angriffe gegen die
Ukraine. Das ukrainische Militär teilte mit, die Russen hätten seit Samstag mehr
als 80 Infrastrukturobjekte in dem Nachbarland angegriffen.

Explosionen auch in Melitopol

Eine Serie von Explosionen wurde auch aus der von Russland besetzten
südukrainischen Stadt Melitopol gemeldet. Nach Angaben des russischen Militärs
waren über der Stadt fünf Himars-Raketen von der Flugabwehr zerstört worden. Die
Trümmer seien schließlich auf bewohntes Gebiet gefallen, berichtete die
Staatsagentur Tass. Der Zivilschutz sei im Einsatz, hieß es ohne weitere
Details./mau/cha/DP/he

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH