17.05.2024 15:44:22 - dpa-AFX: Biontech-Chef: Covid-19 bleibt bedeutsames Gesundheitsrisiko

MAINZ (dpa-AFX) - Das Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech
sieht einen anhaltenden Bedarf an Impfungen zum Schutz gegen das
Coronavirus. "Wir wissen, dass der Impfschutz gegen SARS-CoV-2-Infektionen mit
der Zeit nachlässt, egal ob er durch Impfungen oder auf natürlichem Wege nach
einer Infektion erworben wurde", sagte Unternehmenschef Ugur Sahin am Freitag
auf der virtuellen Hauptversammlung. "Wir gehen daher davon aus, dass Covid-19
eine jährlich saisonal auftretende Infektionserkrankung bleiben wird, mit den
meisten Fällen in der typischen Grippe- und Erkältungszeit."

Daten aus der vergangenen Herbst-Winter-Saison zeigten, dass Covid-19 auch
nach der Pandemie ein bedeutsames Gesundheitsrisiko darstelle. In Deutschland
etwa seien in der vergangenen Saison die meisten der amtlich gemeldeten
Infektionen auf SARS-CoV-2 zurückzuführen gewesen, sagte Sahin. Damit verbunden
habe es mehr Krankenhauseinweisungen und Todesfälle gegeben als durch Influenza.

Die Weltgesundheitsorganisation und auch das deutsche Robert Koch-Institut
schätzten, dass 10 bis 20 Prozent der mit SARS-CoV-2 infizierten Personen im
weiteren Verlauf Long Covid entwickeln. Daher sei die Impfung auch in Zukunft
ein wichtiger Bestandteil in der Prävention von Erkrankungen und schweren
Krankheitsverläufen im Herbst und Winter analog der Grippeimpfung, betonte der
Biontech-Mitgründer.

Das Unternehmen arbeite derzeit an der Entwicklung eines neuen angepassten
Covid-19-Impfstoffs für die kommende Saison 2024/2025. Gemeinsam mit Pfizer
werde auch die Arbeit an einem Kombinationsimpfstoffkandidaten
gegen Covid-19 und Influenza fortgesetzt.

Der Fokus bei Biontech liegt neben der Entwicklung von Corona-Impfstoffen
mittlerweile auf der onkologischen Forschung. 2026 soll das erste
Krebsmedikament auf den Markt gebracht werden, bekräftigte der
Unternehmenslenker die Ziele. Bis zum Jahr 2030 wolle das Unternehmen zehn
Zulassungen in verschiedenen Krebsindikationen erreicht haben.

"Zurzeit beinhaltet die Pipeline über 20 laufende klinische Programme in der Onkologie und sieben im Bereich der Infektionsmedizin, die in über 35 klinischen
Studien untersucht werden", berichtete Sahin. "Im Bereich der Onkologie verfügen
wir nun über mehrere potenziell zulassungsrelevante Studien."

Biontech gab 2023 rund 1,8 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung
aus. Im laufenden Jahr sollen es zwischen 2,4 Milliarden bis 2,6 Milliarden Euro
werden. Das schrumpfende Geschäft mit Covid-19-Impfstoff hatte im vergangenen
Jahr die Erlöse und den Gewinn des Unternehmens deutlich nach unten gezogen. In
das laufende Geschäftsjahr starteten die Mainzer mit einem deutlichen Verlust.

2023 hatte Biontech einen Nettogewinn von 930,3 Millionen und einen Umsatz
von 3,8 Milliarden Euro verbucht. Im ersten Quartal des laufenden Jahres gab es
unter dem Strich einen Nettoverlust von 315,1 Millionen Euro. Die Erlöse lagen
bei 187,6 Millionen Euro. Für 2024 erwartet das Unternehmen um Mitbegründer
Sahin einen Umsatz zwischen 2,5 Milliarden und 3,1 Milliarden Euro./glb/DP/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
PFIZER INC. DL-,05 852009 Xetra 26,300 31.05.24 17:35:41 +0,480 +1,86% 0,000 0,000 25,990 26,300
BIONTECH SE SPON. ADRS 1 A2PSR2 Xetra 92,250 31.05.24 17:35:39 +6,300 +7,33% 0,000 0,000 91,300 92,250

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH