16.07.2024 11:55:52 - dpa-AFX: VERMISCHTES/USA: Geflügelfarm-Arbeiter infizieren sich mit Vogelgrippe

ATLANTA (dpa-AFX) - In den USA sind weitere Vogelgrippe-Fälle bei Menschen
nachgewiesen worden. Vier neue Infektionen hätten sich am vergangenen Freitag im
Bundesstaat Colorado bestätigt, meldete die US-Gesundheitsbehörde CDC. Bei einem
weiteren mutmaßlich positiven Fall stehe das abschließende Testergebnis noch
aus. Bei allen Betroffenen handele es sich Landwirtschaftsarbeiter, die bei der
Beseitigung von Tieren in einer Geflügelfarm geholfen hätten, in der das
H5N1-Virus ausgebrochen war.

Demnach berichteten alle positiv getesteten Arbeiter von einer
Bindehautentzündung oder typisch grippalen Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost,
Husten und Halsschmerzen. Da weiter getestet werde, könnten noch mehr Fälle
bekanntwerden, hieß es von der Behörde.

Damit handelt es sich laut Behörde um die ersten nachgewiesenen
Übertragungen des Virus von Vögeln direkt auf Menschen in den USA seit April
2022. In den vergangenen Monaten waren in den USA vier Vogelgrippe-Fälle bei
Menschen nach dem Kontakt mit Milchkühen nachgewiesen worden, einer davon
ebenfalls im Bundesstaat Colorado. Das US-Landwirtschaftsministerium vermutete,
dass die Kühe sich wiederum bei Wildvögeln infiziert hatten.

Vogelgrippe grassiert weltweit

Ein CDC-Team sei in Colorado vor Ort und stelle weitere Ermittlungen zu den
Ausbrüchen in Geflügel- und Milchbetrieben an, erklärte die Behörde. Nach
aktuellem Kenntnisstand bleibe das Risiko für die Bevölkerung gering. Allerdings
unterstrichen die Fälle das Ansteckungsrisiko für Menschen, wenn sie mit
infizierten Tieren in Berührung gerieten.

Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird wie die Grippe beim Menschen
durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch andere Subtypen. Derzeit
grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippe-Welle, die sich über fast die
gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. Der Erreger befällt vor allem
Vögel, wurde aber auch bereits bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen,
Bären und Robben.

Menschliche Infektionen mit der aktuell weltweit kursierenden Variante
wurden bisher nur vereinzelt registriert. Gesundheitsexperten warnen aber vor
der Gefahr, dass sich das Virus an den Menschen anpasst und dann auch von Mensch
zu Mensch übertragen werden kann./juw/DP/nas

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