18.06.2024 06:28:35 - dpa-AFX: EM 2024/Mittelstädt: Parallelen bei Nagelsmann und Hoeneß

HERZOGENAURACH/STUTTGART (dpa-AFX) - Vor seinem ganz persönlichen
EM-Heimspiel hat Maximilian Mittelstädt Parallelen zwischen Bundestrainer Julian
Nagelsmann und seinem Vereinscoach Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart
ausgemacht. "Beide sind junge, moderne Trainer, die einen guten Draht zur
Mannschaft haben", sagte der 27-Jährige vor dem zweiten Turnierspiel der
Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD/MagentaTV) gegen Ungarn.
Sein erfolgreicher Start im Nationaltrikot in diesem Jahr sei ihm auch durch die
ähnliche Mentalität der Trainer erleichtert worden.

"Es ist nicht nur im taktischen Bereich, sondern auch im persönlichen
Bereich. Beide wollen Fußball spielen, wollen Ballbesitz haben, wollen
offensiven Fußball", sagte Mittelstädt. Mit einer Taktik, in der man "nur hinten
drinsteht und die Bälle rausschlägt", hätte er sich nicht so gut als
Linksverteidiger im DFB-Dress eingefunden, vermutet er.

Mittelstädt war nach seinen guten Leistungen für den VfB in der abgelaufenen Saison von Nagelsmann für die Test-Partien im März erstmals berufen worden. Er
überzeugte gegen Frankreich beim 2:0 als Gegenspieler von Ousmane Dembélé. Drei
Tage später schoss er gegen die Niederlande beim 2:1 sein erstes Tor im
Nationaltrikot - und "Major Tom" erklang als Torjingle-Premiere für ihn.

Seither kam Mittelstädt in allen drei weiteren Länderspielen des EM-Jahres
zum Einsatz. Er zeigte auch beim 5:1 gegen Schottland eine gute Leistung. Die
jahrelange DFB-Baustelle auf der linken Außenbahn ist mit dem gebürtigen
Berliner derzeit behoben.

Gegen Ungarn in seiner neuen Heimat Stuttgart spielen zu können, ist für
Mittelstädt ganz besonders. Zumal in Chris Führich, Waldemar Anton und Deniz
Undav gleich drei VfB-Kollegen im EM-Aufgebot stehen, wenn auch nicht mit der
Stammplatzrolle wie er selbst. "Jeder gönnt dem anderen alles. Es hätten noch
mehr verdient gehabt, bei der EM dabei zu sein", sagte er zum Teamgeist in
Stuttgart.

Gegen Ungarn zu spielen, ist für Mittelstädt noch aus einem anderen Grund
speziell. Beim Gegner spielt Marton Dardai, ein Freund aus Berliner Zeiten bei
Hertha BSC. Dessen Vater Pal Dardai wird als Fan seines Sohnes wie beim 1:3 der
Magyaren gegen die Schweiz wieder auf der Tribüne sitzen. Mittelstädt hat Dardai
senior viel zu verdanken. Er machte ihn als Hertha-Coach im März 2016 zum
Bundesliga-Profi, hatte ihn zuvor schon als Junior gefördert. Als Dank brachte
er kürzlich eine "sehr, sehr gute Flasche Rotwein aus Ungarn" in Berlin bei den
Dardais vorbei. Angestoßen werden soll am Mittwoch aber nur auf den zweiten
deutschen EM-Sieg./aer/DP/zb

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH