21.05.2024 06:21:13 - dpa-AFX: WDH/Experte: Strommarkt Großbritannien wird immer wichtiger
(Im 2. Absatz wurde eine Dopplung gestrichen)
LONDON (dpa-AFX) - Mit der neuen Stromverbindung Neuconnect nach Deutschland
wächst nach Ansicht eines Experten die Bedeutung Großbritanniens als Strommarkt
weiter. "Die britische Insel ist schon jetzt der zweitgrößte Offshore-Windmarkt
der Welt nach China", sagte Marc Lehnfeld von der bundeseigenen Gesellschaft
Germany Trade and Invest (GTAI) der Deutschen Presse-Agentur in London.
Bisher sei Großbritannien zwar noch Nettostromimporteur. Allerdings wolle
die britische Regierung die Kapazität bei Offshore-Wind bis 2030 von 15 auf 50
Gigawatt (GW) deutlich erhöhen. Damit treibe sie auch das Exportpotenzial an,
sagte Lehnfeld.
Spatenstich in Wilhelmshaven
Am (heutigen) Dienstag wird Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in
Wilhelmshaven zum Spatenstich für den deutschen Anlandepunkt der Stromautobahn
erwartet. Das 725 Kilometer lange Unterwasserstromkabel soll künftig erstmals
die Energienetze von Großbritannien und Deutschland verbinden. Der sogenannte
Interkonnektor kann bis zu 1,4 Gigawatt Strom in beide Richtungen transportieren
- das ist genug Energie für etwa 1,5 Millionen Haushalte. Die Baukosten von
knapp drei Milliarden Euro übernimmt ein Investorenkonsortium.
Interkonnektoren können nach Angaben der Bundesnetzagentur die
Energiesicherheit verbessern und den Wettbewerb ankurbeln, was zu günstigeren
Strompreisen führen kann. Denn direkte Verbindungen zwischen Strommärkten
vergrößern laut der Behörde die Absatzmöglichkeiten. Die Länder könnten so
wechselseitig von den jeweils günstigsten Erzeugungsbedingungen profitieren.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur hat Deutschland zurzeit 54 solcher
Interkonnektoren, die die Republik mit allen neun Nachbarländern verbinden sowie
mit Schweden und Norwegen - vier davon sind Seekabel. 16 weitere
Interkonnektoren, darunter Neuconnect, befinden sich in der Planung.
"Die Neuconnect-Stromverbindung wird der erste direkte deutsch-britische
Interkonnektor", sagte GTAI-Experte Lehnfeld. "Über das politische Signal der
Annäherung hinaus unterstreicht der Interkonnektor die energiewirtschaftliche
Bedeutung für beide Länder." Die Stromverbindung erlaube einen besseren
Ausgleich zwischen den beiden Strommärkten. 2023 wurden nach vorläufigen Daten
rund 24 Terawattstunden mehr Strom nach Großbritannien ein- als ausgeführt. "Mit
dem Interkonnektor öffnet sich also deutschen Stromerzeugern ein neuer Markt",
sagte Lehnfeld.
Deutsche Unternehmen gehören zu wichtigsten Akteuren im britischen Markt
Angesichts der britischen Pläne könnte sich die Absatzrichtung aber
perspektivisch ändern. In der Nordsee sind mit Dogger Bank sowie Hornsea die
größten Windfarmprojekte der Welt im Bau.
Auch deutsche Unternehmen mischen auf dem britischen
Offshore-Windenergiemarkt mit. "RWE gehört mit derzeit zehn
laufenden und neun geplanten Offshore-Wind-Projekten zu den größten Entwicklern
im Land", sagte Lehnfeld. "Auch EnBW entwickelt derzeit drei
Offshore-Windfarmen an der britischen Küste."
Allerdings sei die Branche auch unter Druck. "Deutlich gestiegene Kosten für
die Windanlagen selbst, aber auch auf Seiten der Finanzierung lassen die
Entwicklung weiterer Windfarmen vorerst stocken", sagte Lehnfeld. Einen Schub
geben könnte die derzeit laufende, sechste Förderrunde für Projekte aus
erneuerbaren Energien. Mit 800 Millionen Pfund ist der Großteil des Fördertopfes
für die Offshore-Windenergie reserviert.
Der Verband Renewable UK und das Innovationszentrum Cluster Offshore
Renewable Energy (ORE) Catapult kritisieren aber, das Fördervolumen werde nicht
ausreichen, um die Lücken der letzten, leer ausgegangenen Förderrunde zu
schließen./bvi/DP/zb
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Name |
WKN |
Börse |
Kurs |
Datum/Zeit |
Diff. |
Diff. % |
Geld |
Brief |
Erster |
Schluss |
|
RWE AG INH O.N. |
703712 |
Frankfurt |
30,150 |
08.11.24 15:51:11 |
+0,110 |
+0,37% |
0,000 |
0,000 |
30,180 |
30,150 |
|
ENBW ENERGIE BAD.-WUE. ON |
522000 |
Frankfurt |
66,800 |
08.11.24 08:05:43 |
+0,200 |
+0,30% |
0,000 |
0,000 |
66,800 |
66,800 |
|
E.ON SE NA O.N. |
ENAG99 |
Frankfurt |
11,940 |
08.11.24 16:07:00 |
-0,075 |
-0,62% |
0,000 |
0,000 |
12,025 |
11,940 |