28.06.2024 15:40:57 - dpa-AFX: ROUNDUP 2: Nike erwartet weiteren Umsatzrückgang - Aktie bricht ein
(neu: Aktienkurse, weitere Analystenstimmen, Adidas-Vergleich)
BEAVERTON (dpa-AFX) - Der US-Sportartikelhersteller Nike
rechnet nicht mit einer baldigen Trendwende beim schwächelnden Umsatz. Im neuen
Geschäftsjahr (bis Ende Mai) dürften die Erlöse im mittleren einstelligen
Prozentbereich zurückgehen, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach
US-Börsenschluss in einer Analystenkonferenz nach Vorlage der Jahreszahlen mit.
Im ersten Halbjahr werde der Umsatz im hohen einstelligen Prozentbereich und im
ersten Geschäftsquartal um zehn Prozent sinken.
Im frühen US-Handel am Freitag sackten die Nike-Papiere um fast 17 Prozent
auf 78,40 US-Dollar ab. Damit stürzten sie auf den tiefsten Stand seit April
2020 und setzten ihre zuletzt maue Entwicklung fort. Seit dem Zwischenhoch im
Dezember haben die Papiere des Sportartikelherstellers schon mehr als ein
Drittel an Wert verloren. Im Sog von Nike rutschten die Aktien des
US-Konkurrenten Under Armour um 1,4 Prozent ab.
Nike hatte schon Ende März vor einem schwachen Start ins neue Geschäftsjahr
gewarnt. Damals peilte das Unternehmen aber zumindest für das Gesamtjahr noch
ein Umsatzplus an. Analysten hatten im Schnitt erwartet, dass die Erlöse
immerhin um zwei Prozent steigen. Die neue Prognose sei nun erheblich schlechter
als gedacht, kommentierte RBC-Analyst Piral Dadhania. Das neue Geschäftsjahr
werde wohl nur ein Übergangsjahr sein. Auch Brooke Roach von Goldman Sachs
sprach von enttäuschenden Nachrichten.
Schon in den vorangegangenen Quartalen hatte Nike mit einem sinkenden Umsatz
zu kämpfen. Für eine Fortsetzung dieser schlechten Entwicklung gibt es laut
Finanzchef Matthew Friend zahlreiche Gründe: Nike passe sein Produktangebot an,
speziell im ersten Geschäftshalbjahr seien weniger neue Produkte und damit auch
weniger Werbe-Aktionen zu erwarten. Das Onlinegeschäft dürfte in der Folge
langsamer wachsen. Dazu käme eine höhere konjunkturelle Unsicherheit, vor allem
mit Blick auf China. Das Konsumklima bereitet dem Unternehmen insbesondere in
Europa, Afrika und dem Nahen Osten weiterhin Sorgen. Zudem rechnet Friend mit
stärkerem Gegenwind durch ungünstige Wechselkurseffekte.
Die US-Banken JPMorgan und Morgan Stanley strichen ihre bislang positiven
Voten für die Nike-Aktie und senkten die Kursziele. Der Ausblick liege deutlich
unter den Konsensschätzungen, monierte JPMorgan-Analyst Matthew Boss. Außerdem
habe der Bruttogewinn im vergangenen Quartal die Erwartungen trotz günstiger
Umsatztrends in Nordamerika und im chinesischen Raum verfehlt.
Im vierten Geschäftsquartal war der Umsatz um knapp zwei Prozent auf 12,6
Milliarden US-Dollar (rund 11,8 Mrd Euro) gesunken. Ohne Währungseffekte hätten
die Erlöse stagniert. Der Gewinn sprang im abgelaufenen Quartal dagegen um 45
Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar nach oben. Nike hatte unter anderem in der
Verwaltung Kosten gespart und musste weniger Steuern zahlen. Experten hatten
beim Umsatz mehr und beim Gewinn weniger erwartet.
Nike hatte im abgelaufenen Quartal außerdem eine sieben Prozent höhere
Dividende an seine Aktionäre ausgeschüttet und sein milliardenschweres
Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt. Schon im Dezember hatte der
Sportartikelhersteller ein Sparprogramm angekündigt, mit dem auch die schwächere
Erlösentwicklung aufgefangen werden soll.
Mit Blick auf die deutschen Konkurrenten Adidas und Puma
betonte ein Händler, dass zumindest Puma von Nike in
Mitleidenschaft gezogen werde. Die Puma-Aktien verloren im MDax
zuletzt gut 3 Prozent. Einige Probleme von Nike seien aber hausgemacht.
Allgemein sei die Kursentwicklung von Adidas und Puma nicht mehr so an die von
Nike gekoppelt wie in der Vergangenheit, schrieb Jefferies-Analyst James
Grzinic.
Adidas sollte weiterhin schneller wachsen als Nike, glaubt Warburg-Experte
Jörg Frey. Die Adidas-Papiere schlugen sich mit einem Abschlag von 0,4 Prozent
am Freitagnachmittag vergleichsweise gut. UBS-Analystin Zuzanna Pusz setzt beim
Dax-Konzern darauf, dass die anstehenden Quartalszahlen Zweifel
des Marktes bezüglich der Fortschritte bei der Trendwende ausräumen. Sie
erwartet eine deutliche Beschleunigung des um die Yeezy-Bestände bereinigten
Umsatzwachstums./he/niw/mis/he
|
Name |
WKN |
Börse |
Kurs |
Datum/Zeit |
Diff. |
Diff. % |
Geld |
Brief |
Erster |
Schluss |
|
Under Armour |
A0HL4V |
NYSE |
8,640 |
04.11.24 22:00:10 |
+0,120 |
+1,41% |
8,560 |
8,680 |
8,570 |
8,520 |
|
Nike |
866993 |
NYSE |
77,190 |
04.11.24 22:00:10 |
-0,870 |
-1,11% |
77,210 |
77,290 |
77,050 |
78,060 |
|
PUMA SE |
696960 |
Xetra |
42,420 |
04.11.24 17:37:35 |
-0,660 |
-1,53% |
0,000 |
0,000 |
43,000 |
43,080 |
|
ADIDAS AG NA O.N. |
A1EWWW |
Xetra |
220,500 |
04.11.24 17:35:17 |
-1,600 |
-0,72% |
0,000 |
0,000 |
222,400 |
222,100 |