25.06.2024 12:38:23 - dpa-AFX: ROUNDUP: Covestro legt Sparprogramm auf - Kündigungsschutz in Deutschland

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Kunststoffhersteller Covestro will
sich in einem für die Chemiebranche schwierigen Umfeld mit Kostensenkungen
behaupten. Bis Ende 2028 sollen jährliche Einsparungen von 400 Millionen Euro
erreicht werden, 190 Millionen davon in Deutschland, teilte das im Dax
notierte Unternehmen am Dienstag mit. Produktion und Verwaltung
sollen effizienter werden. In Deutschland will der Konzern bis Ende 2032 auf
betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Die Aktie legte zu.

Statt Kündigungen liege der Fokus in Deutschland etwa auf freiwilligen
Aufhebungsverträgen und Arbeitszeitreduzierungen, hieß es. Technologievorstand
und Arbeitsdirektor Thorsten Dreier betont zudem, dass weiter in die deutschen
Standorte investiert werden soll.

In Deutschland arbeiten derzeit mehr als 7250 Menschen an sechs Standorten
für Covestro. Insgesamt beschäftigte der Konzern, der Hart- und
Weichschaumstoffe sowie harte Kunststoffe etwa für die Auto-, die Bau-, die
Elektronik- und die Möbelbranche herstellt, weltweit rund 17 500 Mitarbeiter.
Wie viele Stellen am Ende in Deutschland und weltweit wegfallen werden, dazu
äußerte sich das Unternehmen nicht.

Chemieunternehmen wie Covestro leiden unter den Folgen des Ukraine-Krieges
und damit verbunden hohen Gas- und Energiepreisen. Zudem erholte sich die
Weltwirtschaft nicht so schnell wie erhofft von der Corona-Pandemie, auch weil
China unter anderem wegen einer schweren Immobilienkrise als Treiber wegfiel.
Seit einigen Monaten mehren sich zwar die Erholungssignale für die Branche,
wirklicher Optimismus ist aber noch nicht zu spüren.

"Wir stehen als Unternehmen weiterhin vor großen Herausforderungen in einem
sich immer schneller wandelnden Geschäftsumfeld", sagte Covestro-Arbeitsdirektor
Dreier. Wie es weiter vom Unternehmen hieß, seien erste Einsparungen bereits
eingeleitet werden.

Die Kostensenkungen dürften auch bei den Übernahmegesprächen zwischen
Covestro und Adnoc eine Rolle spielen. Der staatliche Ölkonzern aus den
Vereinigten Arabischen Emiraten schielt schon länger auf die Leverkusener. Im
Raum steht ein mögliches Gebot von insgesamt rund 11,7 Milliarden Euro
beziehungsweise 62 Euro je Aktie, wie Covestro am Montag mitgeteilt hatte. Zuvor
wird Adnoc aber noch ein Blick in die Covestro-Bücher (Confirmatory Due
Diligence) gewährt.

An der Börse scheint es indes noch Zweifel zu geben, ob ein Deal zustande
kommen wird - zumal es von Adnoc hieß, 62 Euro je Aktie wären das finale
Angebot. Die Covestro-Aktien knüpften am Dienstag zwar mit einem Plus von 1,4
Prozent auf 54,60 Euro an ihre Vortagesgewinne an, notierten damit aber
weiterhin deutlich unter dem möglichen Übernahmeangebot./mis/ngu/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
COVESTRO AG O.N. 606214 Frankfurt 54,760 28.06.24 17:44:01 +0,380 +0,70% 54,700 54,880 54,460 54,380

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