27.06.2024 15:28:54 - dpa-AFX: VERMISCHTES/ROUNDUP: Wetterdienst warnt erneut vor Unwettern am Wochenende

OFFENBACH (dpa-AFX) - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt erneut vor
Unwettern im Land. Gewitter und Starkregen können am Wochenende viele
Fußballfans beim Public Viewing oder im heimischen Garten treffen - unter
anderem am Samstag beim EM-Achtelfinale Deutschland gegen Dänemark (21.00 Uhr).

Für den Freitag sagte der DWD allerdings erst einmal eine Wetterberuhigung
voraus. "Nur im Osten und insbesondere im Südosten hält sich anfangs noch die
schwülwarme Luft. Lokal sind dann nochmals heftige Gewitter möglich", sagte der
Meteorologe Marcel Schmid vom DWD. Im Westen und Norden des Landes sowie in der
Mitte bleibt es am Freitag oft trocken und die Sonne zeigt sich verbreitet. Dazu
klettern die Temperaturen erneut auf sommerliche 20 bis 25 Grad im Nordwesten
und in den restlichen Regionen Deutschlands kann es sogar bis zu 31 Grad warm
werden.

"Der große Knall" ab dem späten Samstagnachmittag

Zum Wochenende klettert dann das Thermometer noch einmal weiter hinauf. "Mit bis zu 35 Grad im Süden wird es drückend heiß", erklärte Schmid. Dazu zeigt sich
vielerorts längere Zeit die Sonne. Abgesehen von einzelnen Schauern und
Gewittern im Südwesten und der Mitte bleibt es meist überall trocken. "Der große
Knall erfolgt dann ab dem späten Samstagnachmittag und Abend mit einem
Gewittertief, das von Frankreich nach Westdeutschland zieht." Der Wetterdienst
warnt vor "signifikant erhöhter Unwettergefahr". Im Süden und Osten bleibt es
jedoch voraussichtlich trocken.

Am Sonntag erwartet der DWD dann sehr unbeständiges Wetter. In der
Nordwesthälfte und an den Alpen droht über mehrere Stunden anhaltender
Starkregen, sagte der Meteorologe. Ansonsten steht schauerartiger und
gewittriger Regen an. Zudem stürzen die Temperaturen ab - nur im Osten sind
nochmals 30 Grad möglich. Sonst liegen die Höchstwerte bei 20 bis 27 Grad.

Schauer und Gewitter trüben Badespaß und behindern Bahnverkehr

Aufziehende Schauer und Gewitter über Berlin haben bereits am Donnerstag in
den Freibädern den Badespaß getrübt. In den Sommerbädern Neukölln und am
Insulaner wurden die Gäste vorsorglich vorübergehend aus den Becken gebeten, wie
eine Sprecherin der Berliner Bäder-Betriebe auf Anfrage mitteilte.

In Baden-Württemberg muss die Bahn zudem nach Unwettern unterspülte Gleise
reparieren. Für Fahrgäste mancher Strecken bedeutet das Ersatzverkehr und
Verspätungen. Die Streckensperrung zwischen Engen und Singen (Kreis Konstanz)
solle am späten Nachmittag aufgehoben werden, erklärte ein Sprecher der
Deutschen Bahn am Donnerstag.

Wind und Regen hatten schon in der Nacht auf Donnerstag Schäden im Harz in
Sachsen-Anhalt verursacht. Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben mehrmals
aufgrund von umgefallenen Bäumen und Wasserschäden in Wohnhäusern verständigt
worden, wie ein Sprecher mitteilte.

In Hessen hatte bereits am Mittwochabend ein durch einen Blitzschlag
ausgelöster Brand in einem leerstehenden Wohnhaus für einen Sachschaden von
ungefähr 100 000 Euro gesorgt.

Klimawandel macht Unwetter wahrscheinlicher

Unwetter könnten in Zukunft noch deutlich häufiger auftreten - und kommen
wohl schon häufiger vor als früher. Die Wahrscheinlichkeit für derart starke
Niederschläge wie Ende Mai und Anfang Juni in Süddeutschland ist einer Analyse
zufolge im Zuge der Klimakrise bereits deutlich gestiegen. Statt wie einst im
Mittel etwa alle 42 Jahre sei in der Region aktuell etwa alle 30 Jahre mit
derartigen Niederschlägen zu rechnen, teilte das regionale Klimabüro Potsdam des
DWD mit.

Bei einer global zwei Grad wärmeren Zukunft sei zu erwarten, dass sich
vergleichbare Ereignisse in der Gegend im Mittel alle 23 bis 25 Jahre ereignen
werden. Die rechnerischen Unsicherheiten bei diesen Angaben seien allerdings
recht groß.

Starke Niederschläge hatten zwischen dem 30. Mai und dem 3. Juni zu
Sturzfluten und Überschwemmungen in Süddeutschland geführt. In Bayern und
Baden-Württemberg wurden lokal Rekord-Regenfälle gemessen./ram/DP/jha

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