24.05.2024 09:00:36 - dpa-AFX: Lauterbach will rasch strengere Regeln für Lachgas

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will rasch für
strengere Regeln sorgen, um den Verkauf von Lachgas als Partydroge besonders an
junge Leute einzudämmen. "Wir werden schnell mit einer Regelung kommen", sagte
der SPD-Politiker am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Als eine Möglichkeit nannte
er den Vorschlag aus Niedersachsen, Lachgas in die Liste von psychoaktiven
Stoffen aufzunehmen, mit dann sehr strengen Regeln für den Verkauf. "Wir gehen
das jetzt sehr schnell an", versicherte der Minister.

Für die Zeit bis zu einer Regelung empfahl Lauterbach Eltern, ihre Kinder
aufzuklären. "Das klingt lustig und ungefährlich. Ist es aber nicht", warnte der
SPD-Politiker. Bei regelmäßigem Konsum könnte es zu Unfällen oder gar
neurologischen Schäden kommen. Auch bleibende Schäden seien nicht
auszuschließen. "Für Kinder und Jugendliche ist das sehr gefährlich", sagte
Lauterbach. Ein Verbot hält der Minister nicht für möglich, weil Lachgas auch
industriell genutzt werde.

Der Kölner Mediziner Volker Limmroth forderte harte Einschränkungen bei der
Verfügbarkeit von Lachgas. "Das Problem ist, dass es unterschätzt wird", sagte
Limmroth, Chefarzt der Klinik für Neurologie in Köln-Merheim, am Freitag im
ARD-"Morgenmagazin". Es sei bislang legal, billig und verfügbar. "Selbst am
Kiosk neben jeder Schule haben sie das inzwischen. Und das muss aufhören. Die
Verfügbarkeit muss unterbrochen werden", sagte er. "Ein Narkosemittel gehört
nicht in den allgemeinen Verkauf, sondern das gehört in die Hände von Ärzten.
Und nicht zwischen Gummibärchen."

In Deutschland sind Verkauf und Konsum von Lachgas nicht verboten. Die
Deutsche Gesellschaft für Neurologie hatte zuletzt vor Gefahren gewarnt. Der
Konsum steigt demnach insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Lachgas ist laut niedersächsischer Ärztekammer nicht als Droge nach dem
Betäubungsmittelgesetz eingestuft./shy/DP/jha

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