09.07.2024 18:32:14 - dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Frankreich und US-Geldpolitik belasten EuroStoxx

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat am Dienstag
seine zu Wochenbeginn erlittenen Verluste deutlich ausgeweitet. Analyst Pierre
Veyret vom Handelshaus Activtrades verwies auf die unklare politische Situation
in Frankreich als einer der größten Volkswirtschaften des Euroraums. In Paris
wird nach der Parlamentswahl und der Niederlage des Mitte-Lagers von Präsident
Emmanuel Macron weiter nach Regierungsoptionen und möglichen Kandidaten für das
Amt des Premierministers gesucht. Zudem habe der Eurozonen-Leitindex zuletzt
merkliche Schwierigkeiten gehabt, sich über der psychologisch wichtigen Marke
von 5.000 Punkten zu etablieren.

Als weitere Belastung für die europäischen Aktienmärkte verwiesen Beobachter auf Aussagen des Vorsitzenden der US-Notenbank Fed bei einer Anhörung vor dem
US-Senat. Jerome Powell gab erneut kein klares Signal für eine erhoffte baldige
Leitzinssenkung. Die jüngsten Inflationsdaten deuteten lediglich auf
"bescheidene weitere Fortschritte" bei der Preisentwicklung hin. "Mehr gute
Daten" würden das Vertrauen stärken, dass sich die Teuerung nachhaltig dem
Zielwert der US-Notenbank annähere. Zudem könne eine zu frühe oder zu starke
Zinssenkung den Inflationsfortschritt abwürgen oder umkehren.

Der EuroStoxx verlor 1,33 Prozent auf 4.903,62 Punkte. Der französische Cac
40 sackte um 1,56 Prozent auf 7.508,66 Zähler ab. Für den
britischen FTSE 100 ("Footsie") ging es um 0,66 Prozent auf
8.139,81 Punkte nach unten.

Europaweit knüpften Ölwerte an die Schwäche des Vortages an.
Der Hurrikan Beryl habe im Golf von Mexiko weniger Schäden angerichtet, als man
befürchtet habe, hieß es am Markt. Das lastete auf den Ölpreisen. Entscheidend
waren jedoch die Verluste des Schwergewichts BP . Der Ölkonzern
hatte eine Abschreibung von ein bis zwei Milliarden US-Dollar (bis zu 1,85
Milliarden Euro) angekündigt. Hinzu kam ein negativer Kommentar des Analysten
Matthew Lofting von der US-Bank JPMorgan. Der Experte sieht anderswo im Sektor
mehr Potenzial. Die Aktien von BP büßten in London mehr als vier Prozent ein.

Am "Footsie"-Ende sackten die Anteilscheine des Luxusgüterkonzerns Burberry
um 4,5 Prozent ab. Daten des Wirtschaftsverbandes British Retail
Consortium und der Unternehmensberatung KPMG hatten für den Monat Juni einen
Rückgang der Einzelhandelsumsätze im Vergleich zum Vorjahr gezeigt.

Eine Gewinnwarnung ließ in Paris die Aktien des Softwareunternehmens
Dassault Systems um mehr als fünf Prozent einknicken. Damit waren
sie das Schlusslicht im Cac 40. Die große Frage für die Anleger sei nun, ob
diese einen Schlussstrich unter die negativen Nachrichten ziehe, schrieb der
Experte Charles Brennan vom Analysehaus Jefferies. Seiner Ansicht nach ist die
neue Unternehmensprognose nicht konservativ genug, um das Risiko für das Jahr
vollständig zu reduzieren.

Auch die neuen Gewinnerwartungen des britischen Personaldienstleisters
Pagegroup kamen nicht gut an. Die Aktien fielen um 4 Prozent. Die
Anteilscheine des Wettbewerbers Adecco büßten in Zürich im Sog
sogar 4,5 Prozent ein.

Eine weitere Gewinnwarnung des Verpackungsherstellers Verallia
zeugte nach Ansicht der Analysten von Jefferies von den Problemen
des Sektors - das Unternehmen stellt vornehmlich Verpackungen für alkoholische
Getränke her. Die Papiere rauschten um mehr als 18 Prozent in die Tiefe./la/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
CAC 40 969400 Paris 7.592,87 23.07.24 16:45:00 -29,15 -0,38% - - 7.628,02 7.622,02
FTSE 100 969378 Financial Times SE 8.169,33 23.07.24 16:45:16 -29,45 -0,36% - - 8.198,78 -
E-STOXX 50 ® 965814 STOXX Ltd. 4.910,76 23.07.24 16:45:15 +13,32 +0,27% 0,000 - 4.906,89 4.897,44

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