LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Juni
deutlich verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum
Vormonat um 1,3 Punkte auf 50,9 Zähler, wie S&P am Mittwoch in London nach einer
zweiten Umfragerunde mitteilte. Eine erste Schätzung wurde leicht nach oben
revidiert. Mit mehr als 50 Punkten signalisiert der Indikator aber immer noch
Wachstum.
Die Wirtschaft sei zwar auf Expansionskurs geblieben, die Wachstumsrate habe
sich jedoch auf ein Drei-Monats-Tief abgeschwächt, kommentierte S&P die
Umfrageergebnisse. Ausschlaggebend sei der erste Auftragsrückgang seit Februar
gewesen. "Besonders schwach fiel dabei die Exportnachfrage aus."
Im Detail verschlechterte sich die Stimmung sowohl in der Industrie als auch
im großen Dienstleistungssektor. Der Industrieindikator deutet nach wie vor klar
Schrumpfung an, während der Service-Index Wachstum nahelegt. "Fast alle von der
Umfrage erfassten Länder des Euroraums vermeldeten im Berichtsmonat Wachstum,
die Dynamik hat sich jedoch durch die Bank abgeschwächt", erklärte S&P.
"Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone kann vollständig dem
Dienstleistungssektor zugeschrieben werden", kommentierte Cyrus de la Rubia,
Chefvolkswirt beim S&P-Partner Hamburg Commercial Bank. "Während sich das
verarbeitende Gewerbe im Juni deutlich abschwächte, war die Aktivität im
Dienstleistungssektor weiterhin fast so robust wie im Vormonat." Die Chancen
stünden gut, dass die Dienstleister die entscheidende Kraft blieben und das
Gesamtwachstum für den Rest des Jahres positiv bleibe.
Die Daten im Überblick:
Region/Index Mai Prognose vorläufig Vormonat
EURORAUM
Gesamt 50,9 50,8 50,8 52,2
Industrie 45,8 45,6 45,6 47,3
Dienste 52,8 52,6 52,6 53,2
DEUTSCHLAND
Industrie 43,5 43,4 43,4 45,4
Dienste 53,1 53,5 53,5 54,2
FRANKREICH
Industrie 45,4 45,3 45,3 46,4
Dienste 49,6 48,8 48,8 49,3
ITALIEN
Industrie 45,7 44,3 --- 45,6
Dienste 53,7 53,8 --- 54,2
SPANIEN
Industrie 52,3 52,9 --- 54,0
Dienste 56,8 56,4 --- 56,9
(Angaben in Punkten)
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