01.07.2024 21:38:52 - dpa-AFX: Russland strebt Abbau von Nordkorea-Sanktionen an

NEW YORK/MOSKAU/PJÖNGJANG (dpa-AFX) - Russland strebt die Aufweichung der
internationalen Sanktionen gegen seinen neuen Verbündeten Nordkorea an. "Wir
denken, dass es einfach unfair und entmutigend ist, dem Land endlose Sanktionen
aufzuerlegen", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja in New York.
Es müsse darüber nachgedacht werden, wie die Sanktionen verändert werden
könnten. "Es kann nicht ewig so weitergehen." Zur Frage, ob es Nordkorea erlaubt
werden solle, Atomwaffen zu testen, äußerte Nebensja sich trotz mehrfacher
Nachfragen nicht.

Damit bekräftigte Russland seinen Kurs für Erleichterungen gegenüber dem
autokratischen Staat von Machthaber Kim Jong Un im Lichte seiner neuen
strategischen Partnerschaft mit Kremlchef Wladimir Putin. Westliche Staaten
verdächtigen Moskau, trotz der Sanktionen Technologien an Pjöngjang
weiterzureichen - im Tausch gegen Artilleriemunition und Raketen, die es für
Zerstörungen in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine einsetzt.

Russland nutzte sein Veto zuletzt schon einmal im Sinne Pjöngjangs

Schon Ende März hatte Russland seine Vetomacht im Weltsicherheitsrat in New
York dafür eingesetzt, einem Expertengremium zur Beobachtung Nordkoreas in Bezug
auf die Strafmaßnahmen das Mandat zu entziehen.

Mit Blick auf westliche Waffenlieferungen an die Ukraine drohte Russlands
Präsident zudem zuletzt damit, Präzisionswaffen an Nordkorea zu liefern. Der
Westen tue so, als ob er trotz seiner Waffenlieferungen nicht gegen Russland
kämpfe. Im Gegenzug könne aber auch Russland seine Rüstungsgüter in andere
Weltregionen verfrachten und sich nicht weiter darum kümmern, wie diese
angewendet würden, sagte Putin.

Das von Machthaber Kim regierte Nordkorea ist wegen seines
Atomwaffenprogramms mit weitreichenden UN-Sanktionen und Einfuhrverboten belegt,
die unter anderem auch den Handel mit Waffen oder die Weitergabe von
Militärtechnologien an das Land betreffen. Bei einem Staatsbesuch in Pjöngjang
hatte Putin mit Kim ein neues Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, das auch
einen gegenseitigen Beistand im Kriegsfall vorsieht./scb/DP/he

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