02.07.2024 09:03:38 - dpa-AFX: Nur ein Drittel der Studienangebote ist zulassungsbeschränkt

GÜTERSLOH (dpa-AFX) - Im kommenden Wintersemester gibt es nur noch für gut
ein Drittel aller Studiengänge bundesweit eine Zugangsbeschränkung. Die Quote
von Studienangeboten mit einem Numerus Clausus oder einem
Eignungsfeststellungsverfahren sinkt seit Jahren kontinuierlich, berichtete das
CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Zum WS 2024/25 werde der Anteil bei 35,2
Prozent liegen und damit 2,7 Punkte niedriger als ein Jahr zuvor. Je nach
Bundesland und Studiengang seien die Unterschiede aber teils erheblich.

Die höchsten Anteile zugangsbeschränkter Studiengänge gibt es in Hamburg,
Berlin und Baden-Württemberg, wo noch mehr als die Hälfte der Studienangebote
zugangsbeschränkt sind. Hamburg habe mit einer Quote von 62,4 Prozent dabei den
höchsten Anteil im Ländervergleich. Beste Chancen auf einen Studienplatz
bestehen in Rheinland-Pfalz und Thüringen, wo nicht einmal jedes fünfte
Studienangebot einen Numerus Clausus oder eine Eignungsprüfung erfordert.

"Wir beobachten seit Jahren einen Rückgang der zugangsbeschränkten
Studienangebote in Deutschland", sagte Studienleiter Cort-Denis Hachmeister. Das
lasse sich zum Großteil auf den Rückgang der Erstsemesterzahlen und den
gleichzeitigen Ausbau der Studienangebote zurückführen. "Die Aussichten für
Studieninteressierte auf einen Studienplatz im Wunschfach sind aktuell so gut
wie nie."

Sogar die Chancen auf einen Medizin-Studienplatz sind gestiegen

Selbst in den bundesweit zulassungsbeschränkten Fächern wie Medizin habe
sich das Verhältnis von Studienplätzen zu Bewerberinnen und Bewerbern deutlich
verbessert. Auf einen Studienplatz im zentralen Bewerbungsverfahren in den
Fächern Pharmazie und Human-, Tier- oder Zahnmedizin kommen aktuell im
Durchschnitt 2,8 Bewerber.

In den Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften sind
bundesweit 41,6 Prozent aller Studienangebote zugangsbeschränkt. In den Sprach-
und Kulturwissenschaften stehen dagegen rund vier Fünftel der Angebote allen
Erstsemestern unabhängig von Abiturnote oder anderen Eignungskriterien offen.

Zugangsbeschränkungen finden sich tendenziell häufiger in großen Städten,
aber auch in typischen "Studentenstädten" wie Konstanz, Freiburg, Göttingen oder
Heidelberg./wa/DP/mis

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