10.07.2024 11:07:22 - dpa-AFX: POLITIK/Kämpfe im Sudan: Menschenrechtler warnen vor Gefahren für Flüchtlinge

PORT SUDAN/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights
Watch warnt wegen der Ausweitung der Kämpfe im Sudan vor Gefahren für
zehntausende Flüchtlinge aus Äthiopien und Eritrea. Hintergrund ist das
Vorrücken der Miliz RSF in den sudanesischen Bundesstaat Sennar in den
vergangenen Wochen.

Ein weiterer Vormarsch der RSF könnte die mehr als 40.000 äthiopischen
Flüchtlinge im benachbarten Bundesstaat Gedaref bedrohen, so Human Rights Watch.
Zudem halte den Angaben zufolge weiter östlich der Zustrom von Flüchtlingen aus
Eritrea an, die Schutz vor Unterdrückung in ihrer Heimat suchen. Diese
Flüchtlinge könnten bei einer Ausweitung der Kämpfe von humanitärer Hilfe
abgeschnitten sein, hieß es.

Seit mehr als einem Jahr kämpfen im Sudan de-facto-Machthaber Machthaber
Abdel Fattah al-Burhan und sein früherer Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo um
die Macht. Der Konflikt führte nach UN-Angaben zur Flucht von fast zehn
Millionen Menschen. Besonders bedrohlich ist die Lage in Nord-Darfur, wo mit der
Stadt El-Fasher die letzte größere Stadt unter Regierungskontrolle in die Hand
von Daglos RSF geraten könnte.

Menschenrechtsgruppen warnen bereits vor ethnischen Säuberungen und einem
möglichen Völkermord in Darfur, sollte die RSF das Gebiet unter ihre Kontrolle
bringen. Insbesondere der RSF werden schwere Menschenrechtsverletzungen,
sexuelle Gewalt und willkürliche Erschießungen von Zivilisten
vorgeworfen./czy/DP/mis

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